Ex-Mak-Direktor Thun-Hohenstein wird Leiter der Sektion für Internationale Kulturangelegenheiten.

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Wien – Neue Schwerpunkte der Auslandskultur wurden am Dienstag bei der Auslandskulturtagung in Wien vorgestellt. Mit der Initiative "Imagine Arts & Ideas" und dem ersten Generalthema "Dignity" sollen "ökosoziale, digitale und ethische Herausforderungen" intensiver angegangen werden. Diese Aufgabe wird auch Christoph Thun-Hohenstein zufallen, der Teresa Indjein mit November als Leiter der Sektion für Internationale Kulturangelegenheiten nachfolgen wird, wie es hieß.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) nutzte die Veranstaltung, um auf die Rolle von Kunst und Kultur in schwierigen Zeiten hinzuweisen. Pandemie, Krieg, Inflation und Klimakrise würden Unsicherheiten und Ängste erzeugen. "Gerade jetzt kommt der Kunst eine besondere Aufgabe zu: Kunst ist Mutmacherin. Kunst ist Ruf nach Freiheit. Kunst ist geistige Nahrung. Und all das brauchen wir jetzt", wurde Schallenberg in einer Aussendung zitiert. Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine seien viele Kunst- und Kulturschaffende unterstützt worden. Gleichzeitig dürfe man Kunst nicht instrumentalisieren, so Schallenberg. "Wenn sogar in Frage gestellt wird, ob man noch Tschaikowsky oder Strawinsky spielen dürfe, dann ist das eine Entwicklung, die in die völlig falsche Richtung führt und die Alarmglocken schrillen lassen muss. Kunst braucht Freiheit. Wer diese Freiheit angreift, greift die Kunst an."

50-Jahr-Jubiläum

Die neue Initiative wurde von der kürzlich ernannten Sonderbeauftragten für Auslandskultur, Helga Rabl-Stadler, und Ex-Mak-Direktor Thun-Hohenstein vorgestellt. Das Vorhaben steht auch im Zeichen des bevorstehenden 50-Jahr-Jubiläums der Auslandskultur im kommenden Jahr. Ziel sei "die Vision einer neuen, ganzheitlichen Ethik als Grundlage demokratischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Erneuerung". Als Gastredner fungierte bei der Tagung die französische Philosophin Corine Pelluchon, die sich der Bedeutung von Humanismus und Ökologie für die Europäische Union widmete. (APA, 7.9.2022)