Sie haben zwar kein Fell zum Streicheln, doch sind sie als Haustiere für viele Menschen nicht weniger reizvoll als ihre flauschigen Kompagnons: Reptilien. Schlangen, Geckos, Chamäleons, Leguane, Schildkröten und Co sind zwar nicht ideal für absolute Anfänger auf diesem Gebiet oder gar Kinder, doch können sich zahlreiche Fans der Faszination nicht entziehen, die Kriechtiere auf sie ausüben.

Wäre eine Kriechgadse ein Haustier nach Ihrem Geschmack?
Foto: Getty Images/iStockphoto/ajr_images

Keine gewöhnlichen Haustiere

Reptilien schlüpfen aus Eiern, atmen ihr Leben lang aus Lungen, haben wie Säugetiere ein Herz und einen Blutkreislauf – und das ist längst nicht alles, was es über diese Gattung zu wissen gibt. Sich über die nicht selten anspruchsvollen Haltungsbedingungen des jeweiligen Reptils, das man sich nach Hause holt, vorab gründlich zu informieren sollte selbstverständlich sein – denn jede Art hat spezifische Bedürfnisse hinsichtlich Terrariengröße, Temperatur, Fütterung und Co. Es gibt Terrarien, die dem Regenwald, den Tropen, Wüsten oder Wäldern nachempfunden sind und die entsprechenden Bedingungen simulieren. Weiters gibt es nacht- und tagaktive Tiere. Daran, dass sich einige Angehörige dieser Gattung regelmäßig häuten oder mit lebenden Insekten oder Mäusen gefüttert werden müssen, sollte man sich idealerweise auch nicht stören.

Dass alle Gäste von solchen Haustieren begeistert sind, darf man sich ebenfalls nicht erwarten – da herrscht nicht selten Skepsis vor. Denn wer sich mit Kriechtieren nicht auskennt, hat oft Vorurteile über sie, ekelt sich oder hat Angst vor "glitschigen Schlangen" und Co. Dabei haben alle Reptilien eine trockene, schleimlose, aus Hornschuppen bestehende Körperbedeckung gemein. Was man ebenfalls nicht außer Acht lassen sollte: Tierschutzorganisationen wie Peta finden die Haustierhaltung von Reptilien aus verschiedenen Gründen höchst problematisch. Denn die Sterberaten der Tiere, die vielfach von weit her importiert werden, sind hoch – und viele Reptilien leiden ihr Leben lang stumm unter nicht fachgerechter Haltung. Und dass manche Regionen der Erde regelrecht an Kriechtieren geplündert werden, damit sie in Wohnzimmern gehalten werden können, ist für den Artenschutz absolut verheerend.

Fest steht: Für all jene, die eigentlich wenig Zeit zur Interaktion mit Haustieren erübrigen können, weil sie berufsbedingt wenig zu Hause sind, eignen sich Reptilien als Mitbewohner recht gut. Sie brauchen weder Streicheleinheiten, noch muss man mit ihnen lange spazieren gehen oder intensiv spielen – lässt man sie in Ruhe in ihrem Terrarium sitzen, scheint ihnen das am liebsten zu sein. Wer gerne beobachtet, kann viel Freude an Kriechtieren haben.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Halten Sie selbst Reptilien zu Hause – und möchten Sie der STANDARD-Community schildern, wie es sich mit ihnen lebt? Finden Sie Reptilien faszinierend, oder sind Sie in Sachen Haustierhaltung eher traditionell eingestellt? Welches Kriechtier würden Sie selbst gerne halten – oder finden Sie die Reptilienhaltung eher problematisch? Berichten Sie im Forum! (dahe, 9.9.2022)