Albanien zwingt als Reaktion das iranische Botschaftspersonal zur Ausreise.

Foto: Reuters/Florion Goga

Das Nato-Land Albanien bricht mit sofortiger Wirkung die diplomatischen Beziehungen zum Iran ab. Das kündigte Ministerpräsident Edi Rama am Mittwoch an. Er begründete das damit, dass es "unwiderlegbare Beweise" dafür gebe, dass der Iran hinter massiven Cyberangriffen vom 15. Juli stecke, die darauf abgezielt hätten, staatliche Institutionen Albaniens lahmzulegen.

Das gesamte Botschaftspersonal des Iran müsse Albanien binnen 24 Stunden verlassen, sagte Rama.

Angriff nicht erfolgreich

Man habe auch die Nato-Partner und andere befreundete Staaten darüber informiert. "Eine eingehende Untersuchung lieferte uns unwiderlegbare Beweise dafür, dass die Cyberaggression gegen unser Land von der Islamischen Republik Iran orchestriert und gesponsert wurde, die vier Gruppen für den Angriff auf Albanien engagiert hat", sagte Rama. Eine dieser Gruppen sei berüchtigt und habe an früheren Cyberangriffen auf Israel, Saudi-Arabien, Jordanien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait und Zypern mitgewirkt.

In Albanien habe der Angriff sein Ziel nicht erreicht, sagte Rama. "Im Vergleich zu den Angriffszielen der Angreifer sind die Schäden als gering anzusehen. Alle Systeme wurden wiederhergestellt, und nichts war unwiederbringlich verloren." (APA, 7.9.2022)