Ein Drittel des Bahnstroms produziert die Bahn selbst, 20 Prozent werden in Partnerkraftwerken erzeugt.

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Wien – ÖBB-Chef Andreas Matthä stimmt seine Kundinnen und Kunden auf leicht steigende Tarife ein: "Die Preise im Personenverkehr werden wir zu Jahresende sehr moderat erhöhen, deutlich unter der Inflationsrate. Bei allen Schmerzen, die wir hier haben werden", sagte der Vorstandsvorsitzende zur "Kleinen Zeitung". Beim Güterverkehr sei die Bahn vor allem im Ausland mit massiven Strompreiserhöhungen konfrontiert, teilweise im zweistelligen Prozentbereich. Hier werde die ÖBB einen Teil der Steigerungen weitergeben.

Ein Drittel des Bahnstroms produziert die Bahn selbst, 20 Prozent werden in Partnerkraftwerken erzeugt. "Den Rest kaufen wir über langfristige Verträge ein. Heuer haben wir preislich keinen Riesensprung, aber nächstes Jahr werden die Entwicklungen zunehmend spürbar werden", so Matthä. In die Kraftwerke der Bahn sollen bis 2030 eine Milliarde Euro investiert werden. "In Obervellach sind wir in einem Modernisierungsschub, in Pinzgau ist ein Pumpspeicherkraftwerk im Bau", meinte Matthä.

"Maßlos enttäuscht" wäre Matthä, wenn die Koralmbahn nicht wie geplant im Dezember 2025 in Betrieb gehen könnte. "Wir haben auf vielen Baustellen immer wieder Lieferprobleme mit unterschiedlichen Teilen", gibt er allerdings zu bedenken.

Weniger Passagiere als vor Corona

Zu den Folgen der Corona-Pandemie hält Matthä fest, dass es heuer noch ganz deutliche Unterschreitungen bei den Passagierzahlen gab. "Wir sind im Nahverkehr noch immer zehn Prozent unter dem Niveau von 2019. Im Fernverkehr sind wir 15 Prozent über dem Niveau von 2019", rechnete er vor. (APA, 8.9.2022)