Der Tod der Queen erschütterte Menschen in aller Welt.

Foto: AP/Wigglesworth

Der Tod einer der bedeutendsten Persönlichkeiten unserer Zeit hat am Donnerstag die Welt erschüttert, und damit hat sich auch im Internet alles um den Tod von Queen Elizabeth II gedreht. Insbesondere der Nachrichtendienst Twitter wurde zum Kondolenzbuch für die Queen, auch auf Instagram bekundeten Prominente aus aller Welt ihre Trauer. Unter dem Tag #QueenElizabeth alleine wurden binnen weniger Stunden mehr als eine Million Tweets verzeichnet. Auslöser für die Flut an Beileidsbekundungen war ein Tweet, der am Abend vom Twitter-Account des britischen Königspalasts ausgeschickt wurde.

"Ein Moment der größten Trauer"

Nur kurze Zeit später folgte ein Statement von König Charles III nach. In seiner Nachricht heißt es unter anderem: "Der Tod meiner geliebten Mutter, ihrer Majestät der Queen, ist ein Moment der größten Trauer für mich und alle meine Familienmitglieder."

Ihre frühere Schwiegertochter Sarah Ferguson würdigte Elizabeth als "fantastischste Schwiegermutter und Freundin". "Ich werde immer dankbar sein für die Großzügigkeit, die sie mir gezeigt hat, indem sie mir eng verbunden blieb, auch nach meiner Scheidung", schrieb Ferguson auf Twitter.

Die Nachricht vom Tod der Queen habe ihr Herz gebrochen, schrieb Ferguson. "Sie hinterlässt ein außerordentliches Erbe: Das fantastischste Beispiel von Pflicht und Einsatz und Standhaftigkeit und eine anhaltende stabilisierende Präsenz als unser Staatsoberhaupt mehr als 70 Jahre lang."

Staats- und Regierungschefs kondolieren

Es sollte nicht lange dauern, dass auch Staats- und Regierungschefs aus aller Welt ihre Trauer bekundeten. Für Großbritannien sprach die neuernannte Premierministerin Liz Truss: "Wegen ihr ist Großbritannien heute das großartige Land, das es ist."

US-Präsident Joe Biden erinnerte daran, dass Elizabeth ihrem Land Halt in schweren Zeiten gegeben habe: "Ihre Majestät Königin Elizabeth II war mehr als eine Monarchin. Sie hat eine Ära geprägt. (...) Sie ertrug die Gefahren und Entbehrungen eines Weltkriegs an der Seite des britischen Volkes und versammelte es während der Verwüstung einer globalen Pandemie."

Bundespräsident Alexander Van der Bellen meldete sich mit einer ausführlicheren Videobotschaft zu Wort. Er beginnt sie mit Worten, die wohl den meisten durch den Kopf gegangen sind: "Es fällt schwer, sich eine Welt ohne die Queen vorzustellen."

Britische Künstler trauern und weinen

Elton John zeigte sich angesichts des Todes der Königin "zutiefst traurig". "Queen Elizabeth war ein großer Teil meines Lebens von der Kindheit bis heute, und ich werde sie sehr vermissen", schrieb der Musiker am Donnerstag auf Twitter. Auch Mick Jagger, Brian May, Paul McCartney und Sting kondolierten.

"Sie hatte eine inspirierende Präsenz und hat das Land mit Anmut, Anstand und einer ehrlichen mitfühlenden Wärme durch einige unserer größten und dunkelsten Momente geführt", schrieb Elton John. "Während meines ganzen Lebens war Ihre Majestät Queen Elizabeth II immer da. Ich erinnere mich, in meiner Kindheit die Höhepunkte ihrer Hochzeit verfolgt zu haben", schrieb Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger. "Ich behalte sie als eine schöne junge Frau ebenso wie als die vielgeliebte Großmutter der Nation in Erinnerung. Meine tiefes Mitgefühl gehört der königlichen Familie."

Popstar Sting hat nach dem Tod der Queen nach eigenen Worten Tränen vergossen. "Ich habe leise um die Königin geweint, ich bin traurig um mein Land und darum, was es verloren hat", twitterte Sting. Der Ex-Beatle Paul McCartney veröffentlichte auf Twitter ein Foto der jungen Queen mit den Worten: "Gott segne Königin Elizabeth II. Möge sie in Frieden ruhen. Lang lebe der König." Queen-Gitarrist Brian May, der 2002 zum Goldenen Jubiläum der Monarchin auf dem Dach des Buckingham-Palasts "God Save the Queen" intonierte, meldete sich mit seiner Frau Anita Dobson auf seiner Online-Soapbox zu Wort: "RIP Queen Elizabeth. Was für ein außergewöhnliches Leben!"

Auch aus der Literatur gab es Trauerbekundungen: Im Ausland werde die große Trauer um die Königin vielleicht als seltsam empfunden, schrieb die Erfinderin von Zauberlehrling Harry Potter, J. K. Rowling (57), auf Twitter. "Aber Millionen empfanden Zuneigung und Respekt für die Frau, die 70 Jahre lang ihre verfassungsmäßige Rolle ohne Klagen erfüllte." Die Queen habe sich wie ein roter Faden durch das Leben der meisten Briten gezogen. "Sie wurde zu einem dauerhaften, positiven Symbol für Großbritannien in der ganzen Welt."

Hollywood-Stars erinnern sich an Treffen mit der Queen

Auch zahlreiche Hollywood-Stars haben mit rührenden Erklärungen auf den Tod der Queen reagiert. "Sie war unerschütterlich, standhaft und bis ganz zum Schluss engagiert. 70 Dienstjahre. Unglaublich", schrieb die Schauspielerin Bette Midler auf Twitter.

Sängerin und Schauspielerin Barbra Streisand würdigte die Queen als "eine Konstante für uns alle", die weltweit respektiert worden sei. Auf Instagram postete sie ein Foto, auf dem sie der Monarchin die Hand reicht. "Was für eine elegante, unglaubliche Frau", schrieb Schauspielerin Jennifer Garner auf Instagram.

Oscar-Preisträgerin Whoopi Goldberg erinnerte auf Twitter an ein Zusammentreffen mit der Queen im Jahr 2009. Sie habe "große Ehrfurcht" vor ihr gehabt und habe es kaum glauben können, der Monarchin gegenüberzustehen. Auch "Star Trek"-Schauspieler George Takei, Oscar-Preisträgerin Reese Witherspoon und Sängerin Janet Jackson bekundeten ihre Trauer.

Weitere Stimmen und unangemessene Nebengeräusche

In der Flut von Tweets gab es erwartungsgemäß auch zahlreiche zweifelhafte Nebengeräusche, die in dieser Situation tendenziell peinlich oder überhaupt absolut unangebracht waren. In die Kategorie "peinlich" fiel zum Beispiel der Tweet der CDU/CSU in Deutschland, die das eigene Parteilogo in den Mittelpunkt stellte:

Kritisiert wurde in Deutschland auch Außenministerin Annalena Baerbock, die in ihrem Tweet – zeitlich nicht korrekt – davon sprach, dass die Queen "für ihr Land fast 100 Jahre lang Quelle der Stärke und Zuversicht" war.

Erwartungsgemäß auch losgetreten wurde anlässlich des Todesfalls die Debatte, ob die Monarchie nicht generell abgeschafft werden solle.

Es kommt noch weitaus schlimmer: Am untersten Ende der Skala finden sich unter dem Tag #thewitchisdead zahlreiche Memes und Wortmeldungen, die sich über den Tod der Queen lustig machen oder freuen.

Unter all den Beileidsbekundungen und auch unangemessenen Meldungen sind es für den neutralen Betrachter aber letztlich dann oft "kleine" Tweets, die besonders nahegehen können und die man gerne in Erinnerung behält.

(bbr, APA, 9.9.2022)