Digitalkonzerne wie Google, Facebook und Co haben in den ersten Monaten 2022 in Österreich mehr Werbeumsatz gemacht als alle klassischen Medien zusammen.

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Wien – In nur zwei Jahren haben internationale Digitalkonzerne wie insbesondere Google, Facebook, Tiktok und Co ihre Werbeumsätze in Österreich praktisch verdoppelt. Das zeigen die Daten über die Digitalsteuer in den ersten fünf Monaten 2022 im Vergleich mit den Vorjahren. Ihre Werbeumsätze haben jene der klassischen Medien in Österreich überholt.

Fast 800 Millionen Euro

792 Millionen Euro setzten Google und Co von Jänner bis Mai 2022 in Österreich mit Werbung um. Klassische Medien kamen in diesem Zeitraum gemeinsam auf 762 Millionen Euro Werbeumsatz – das lässt sich anhand der Einnahmen aus der Werbeabgabe hochrechnen, die die Republik auf Werbung in TV, Radio, Print, Plakat und Prospekten einhebt. Onlinewerbung bei nationalen, kleineren Portalen wird nicht besteuert – dieses Digitalvolumen dürfte die Prospektwerbung aufwiegen, die üblicherweise nicht zu klassischen Medien gezählt wird.

  • Die Werbung in klassischen Medien legte gegenüber den ersten fünf Monaten 2022 um rund 5,3 Prozent zu.
  • Werbung bei internationalen Digitalkonzernen in Österreich im Jahresvergleich um fast ein Viertel, konkret 23,4 Prozent.
  • Verdoppelt: In den ersten fünf Monaten 2020 setzten Digitalkonzerne laut Digitalsteuer-Einnahmen noch 402 Millionen Euro in Österreich mit Werbung um. Nun sind es schon fast 800 Millionen von Jänner bis Mai 2022.
Die je fünf Prozent Digitalsteuer beziehungsweise Werbeabgabe sind zwei Monate nach Buchung abzuführen. Die vom Finanzministerium ausgewiesenen Einnahmen entsprechen also grob Buchungen zwei Monate zuvor. Hier sind die Buchungsmonate ausgewiesen – also die Steuereinnahmen von März für Jänner.

Werbung ist eine der wichtigsten Einnahmequellen der klassischen Medien, mit denen diese ihre Inhalte finanzieren. (fid, 14.9.2022)