Die Queen soll zeitlebens neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen gewesen sein. Hier im Bild mit 3D-Brille im Rahmen eines Besuchs der Universität von Sheffield.

Über einen Zeitraum von mehr als 70 Jahren auf dem Thron bot Königin Elizabeth II der Öffentlichkeit viele Möglichkeiten, sie in Erinnerung zu behalten. Bei offiziellen Anlässen stets darauf bedacht, ohne Gefühle und mit royaler Distanz aufzutreten, erfuhr man oft nur über Umwege des Hofpersonals oder palastnahe Quellen, welche Vorlieben die Königin gehegt haben soll. Dazu zählte auch ihr Interesse an neuen Technologien.

Seit den 1970er-Jahren involviert

So kam die Queen sehr früh in Kontakt mit Kommunikationsmöglichkeiten, die heutzutage selbstverständlich sind. Im Jahr 1976 verschickte sie im britischen Malvern ihre erste E-Mail über den Vorläufer des heutigen Internets, als sie eine Forschungseinrichtung des britischen Verteidigungsministeriums besuchte. Peter Kirstein, der Mann, der ihr damals den E-Mail-Account eingerichtet hatte, verriet im Jahr 2012, dass ihr Nutzername "HME 2" lautete, die Kurzform für "Her Majesty Elizabeth II".

The Royal Family

Wie Wired.com berichtet, soll sie nicht nur hinsichtlich E-Mail ein Early Adopter gewesen sein. 1997 ließ sie die erste Website des Königshauses aufsetzen, noch lange bevor sich britische Medienhäuser zu diesem Schritt entschlossen. Zehn Jahre später ließ sie den Youtube-Channel der Königsfamilie erstellen und ihre erste Weihnachtsansprache im Fernsehen aus dem Jahr 1957 hochladen. Im Rahmen einer Ausstellung des Science Museum in London setzte die Queen dann 2014 auch ihren ersten Tweet ab.

Gut ausgerüstet, Her Majesty

Bis ins hohe Alter soll die Königin Nachrichten über – ein streng verschlüsseltes – Smartphone und iPad verschickt haben. Letzteres soll Elizabeth II, die auch als Pferdenärrin bekannt war, genutzt haben, um per Videoübertragung bei der Geburt der Fohlen dabei zu sein. David Somers, Manager der königlichen Stallungen, erzählte, dass auf dem Anwesen Überwachungskameras installiert sind, auf die man jederzeit via iPad oder iPhone zugreifen könne.

Unbestätigt, aber hartnäckig hält sich das Gerücht, dass die Queen – wenigstens einmal – Nintendo Wii gespielt haben soll, worüber sich kotaku.com anlässlich ihres Todes lustig macht. Der Kern: Im Jahr 2008 soll sie an den Weihnachtsfeiertagen Prinz William beim Spielen von Wii Bowling zugesehen und ihn gefragt haben, ob sie auch mitspielen könne. Das darf letztendlich stark angezweifelt werden, zuzutrauen wäre es ihr in Anbetracht ihres Interesses dennoch. (red, 9.9.2022)