Laut Premier Viktor Orbán braucht Ungarn 2.000 bis 4.000 "Grenzjäger" für den Schutz der Grenzen.

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Budapest – Im feierlichen Rahmen ist am Freitag in Budapest das Regiment der "Grenzjäger" der Bereitschaftspolizei gegründet worden. Diese Spezialeinheit von bewaffneten Beamten der Grenzwache ist mit der Sicherung der ungarischen EU-Außengrenze beauftragt. In Anwesenheit des rechtsnationalen Premiers Viktor Orbán legten zunächst 523 Anwärter den Diensteid ab.

Orbán erinnerte in seiner Ansprache an den "wachsenden Migrationsdruck", der "eine zivilisatorische Bedrohung" darstelle, und die parallel steigende "Gefahr des Terrorismus". Er unterstrich die Bedeutung des "Grenzjäger"-Regiments für den Schutz der Sicherheit des Landes und zugleich ganz Europas. Der Premier kritisierte erneut die Sanktionspolitik der EU gegenüber Russland sowie die EU-Behörden in Brüssel, von denen keinerlei Hilfe zu erwarten sei. Orbán lobte den "Mut" der Vereidigten als Grundlage für die Sicherheit des Landes.

Nachfolger von selbstständiger Grenzschutzbehörde

Laut dem ungarischen Landespolizeipräsidium hatten sich mehr als 1.500 Personen beworben; etwa 500 haben bereits mit der vierwöchigen Ausbildung begonnen. Die Regierung hatte die Gründung von "Grenzjäger"-Einheiten im Juli beschlossen. Als Grund gab sie die anwachsende illegale Migration an. Orbán hatte zuvor davon gesprochen, dass 2.000 bis 4.000 "Grenzjäger" für den Schutz der ungarischen Grenzen notwendig wären. Die Einheit gilt als Quasi-Nachfolger der früheren selbstständigen ungarischen Grenzschutzbehörde (Határörség), die zum Jahreswechsel 2007/08 aufgelöst und in die Polizei eingegliedert worden war. (APA, red, 9.9.2022)