Die E-SIM ist nicht nur deutlich kleiner als die bisherigen SIM-Karten, sie ist vor allem auch fix im Smartphone verbaut.

Foto: Marlena König / Magenta

Dass der Wechsel von einem Mobiltelefon zum nächsten so schnell geht, ist einer mittlerweile mehr als 30 Jahre alten Technik zu verdanken: der SIM-Karte. Einfach aus dem einen Gerät nehmen und ins nächste einlegen, und schon ist man telefonisch wieder erreichbar, die Datenverbindung wandert mit. Viel einfacher geht es eigentlich nicht.

Genau damit soll nun aber Schluss sein: Apple streicht bei seinen neuen iPhones den zugehörigen Einschub. Zunächst in den USA, andere Länder sowie Android-Smartphones werden aber fraglos bald folgen.

Jetzt erfüllt das "Subscriber Identity Module" – wie es in voller Länge heißt – eine nicht ganz unwichtige Rolle, wie kann es also einfach so komplett gestrichen werden? Wird es natürlich nicht. Es wird durch einen kleinen Chip ersetzt, der schon jetzt in vielen Smartphones zu finden ist, die sogenannte E-SIM – also "eingebettete SIM". Statt über eine Karte erfolgt die Zuordnung einer gewissen Nummer zu einem Mobiltelefon nun über eine Webseite des Netzanbieters, die das passende Profil am Gerät einrichtet.

Vor- und Nachteile

Ein Vorteil dieses Ansatzes: Der Mobilfunkzugang kann online erworben werden. Der Gang in den Shop des jeweiligen Anbieters oder das Warten, bis die SIM-Karte in der Post auftaucht, entfällt. Das eröffnet gerade für Reisen neue Möglichkeiten, kann man sich doch bereits im Vorfeld mit dem passenden Datenzugang für das Zielland versorgen, anstatt dort die Hallen des Flughafens nach einem lokalen Anbieter durchstöbern zu müssen. Für die Hersteller sind die Vorteile noch klarer: Es entfällt eine weitere mechanische Komponente, was die Entwicklung solcher Geräte erleichtert.

Klingt alles sehr gut, leider ist die Realität oftmals weit vom beworbenen Ideal entfernt. Obwohl die E-SIM bereits 2018 erstmals in Smartphones von Apple und Google zu finden war, wird sie längst nicht von allen Anbietern unterstützt. Gerade bei kleinen Betreibern sieht es oft düster aus. Und auch bei den Großen gibt es zum Teil noch grobe Schwächen bei der Umsetzung, wodurch etwa ein Gerätetausch schon einmal ziemlich mühsam werden kann.

All das ändert nichts an einem simplen Umstand: Apple hat gesprochen, die Zukunft gehört der E-SIM. Daran gibt es nichts mehr zu rütteln, die säumigen Netzanbieter werden sich schon bald dieser Realität stellen müssen. Dass der Weg in diese Zukunft für manche Nutzer ein steiniger sein wird, scheint dabei nebensächlich. (Andreas Proschofsky, 12.9.2022)