Auf Anfrage der Stammesältesten wurden laut Medienberichten fünf weiterführende Schulen für Mädchen in der Provinz Paktia geöffnet.

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Kabul – In der afghanischen Provinz Paktia haben Schülerinnen für ihren Zugang zu Bildung demonstriert. Aufnahmen des TV-Senders Tolonews vom Samstag zeigten, wie Dutzende Mädchen in Schuluniformen, begleitet von einigen Frauen in Burka, durch die Straßen der Provinzhauptstadt Gardis zogen.

Seit der erneuten Machtübernahme der islamistischen Taliban in Afghanistan im August 2021 wird Mädchen der Schulbesuch jenseits der sechsten Klasse weitgehend verwehrt. Im von der Ethnie der Paschtunen geprägten Paktia waren Medienberichten zufolge jedoch jüngst fünf weiterführende Schulen für Mädchen auf Anfrage der Stammesältesten geöffnet worden.

Taliban ließen Schulen schließen

Als dies in der vergangenen Woche bekannt wurde, ließen die Taliban die Einrichtungen wieder schließen. Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid kündigte Ermittlungen an. Nur das Bildungsministerium der Taliban habe die Autorität, über Schulöffnungen zu entscheiden, erklärte er. Medienberichten zufolge sollen Lehrer und Leiter der Einrichtungen vom Geheimdienst der Taliban vorgeladen worden sein. (APA, red, 10.9.2022)