Vor ein paar Tagen hat Apple das iPhone 14 und außerdem neue Airpods Pro und Smartwatches enthüllt. Das Echo auf die neue Generation der Smartphones ist insgesamt positiv, allerdings herrscht auch weitgehend Einigkeit, dass die Innovationsschritte heuer recht klein ausfallen.

Hier ein kleines Kameraupgrade, da ein paar neue Softwaretricks, dort ein neuer Chip – aber nur für die Pro-Modelle. Neben neuen Modellen für reguläre Apple Watches und die SE-Variante gibt es mit der "Ultra"-Variante nun auch eine an Outdoorfreunde gerichtete Option, die mit einem Preis von knapp 1.000 Euro allerdings nicht gerade ein Schnäppchen ist.

Garmin: Messen Laufzeit in Monaten, nicht Tagen

Sowohl die neue Uhr, als auch das neue Spitzenmodell der Apple-Smartwatches sind nun auch zum Ziel des Spottes der Konkurrenz geworden. Die Ultra-Version wird unter anderem damit beworben, dass sie eine reguläre Akkulaufzeit von 36 Stunden besitzt, die bei Verwendung des Low-Power-Modes auf 60 Stunden gesteigert werden kann.

Beim Sportuhrenhersteller Garmin ist man nicht der Ansicht, dass das ein besonders herzeigetaugliches Feature sei. Dementsprechend hatte man dafür nur einen trockenen Kommentar übrig. "Wir messen Akkulaufzeit in Monaten. Nicht Stunden", heißt es in einem Werbeposting für das Modell Enduro 2, das mit 1.100 Euro sogar etwas mehr kostet als die Apple Watch Ultra.

Ob das Argument unter den Käufern zieht, bleibt abzuwarten. Laut Daten von Canalys lag Apples Marktanteil im Segment für smarte Armbandchronomaten im zweiten Quartal 2022 bei 26,4 Prozent. Das ist zwar ein Minus von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, die Lieferzahlen steigerten sich allerdings von 7,9 auf 8,4 Millionen Stück.

Nummer zwei ist Samsung mit knapp 9 Prozent Marktanteil (2,8 Millionen Stück) vor Huawei (8,3 Prozent/2,6 Millionen Stück). Garmin liegt mit 5,5 Prozent Marktanteil (1,7 Millionen Stück) auf Platz 5 und musste zum Vorjahr einen Verlust bei Lieferungen und Marktanteil hinnehmen.

"Ihr seid schon fast so weit, Apple"

Gegen das iPhone 14 rückte die US-Abteilung von Samsung aus. Auf Werbesujets auf sozialen Medien, aber auch auf Autobahn-Werbeplakaten, präsentierte man sich als der fortschrittlichere Hersteller. "What’s the hold on the fold, Apple?" (sinngemäß: "Wo bleibt euer Falthandy, Apple?"), fragt man in einem der Sujets und weißt darauf hin, dass man zum Zeitpunkt des iPhone 14-Launches bereits seit 2 Jahren, 5 Monaten und 20 Tagen faltbare Smartphones im Angebot hat. Eine andere Einschaltung bezieht sich auf Flip-Phones.

Der dritte Seitenhieb zielt auf die Kamera. "48 Megapixel? Ihr seid schon fast soweit, Apple!", scherzt man. Zusatzhinweis: "Wir haben schon seit 2 Jahren, 6 Monaten und 4 Tagen 108 Megapixel." In Sachen Auflösung stellt die 48 MP-Kamera ein Upgrade dar, allerdings ausschließlich für die Pro-Varianten der neuen Handys.

Samsung hat 2020 im Galaxy S20 Ultra erstmals einen Sensor mit 108 MP verbaut. Hier ist freilich ergänzend zu sagen, dass eine hohe Auflösung eines Kamerasensors nicht automatisch auch gute Fotoqualität bedeutet. Theoretisch bieten mehr Pixel mehr Möglichkeiten für softwaregestützte Bildverbesserung, aber Merkmale wie Größe der Pixel, Lichtempfindlichkeit, Optik und der Einsatz von Technologien wie Pixel Binning spielen eine wesentlich wichtigere Rolle.

Es ist nicht das erste Mal, dass Samsung in Richtung Cupertino austeilt. Der Konzern findet regelmäßig Anknüpfungspunkte, um Apples Produktvorstellungen für eigenes Marketing zu nutzen. (red, 11.9.22)