In Lustenau ging es zur Sache.

Foto: APA/MAURICE SHOUROT

Lustenau – Der LASK hat in der Fußball-Bundesliga zum zweiten Mal in Folge nicht gewinnen können. Die Linzer mussten sich am Sonntag bei Aufsteiger Austria Lustenau mit einem 1:1 begnügen, ein Ergebnis, das sie zuletzt auch im Derby gegen Ried geholt hatten. Dadurch vergrößerte sich der Rückstand des ersten Verfolgers, der als einziges Ligateam unbesiegt ist, auf Tabellenführer Salzburg nach der achten Runde auf drei Punkte. Die "Bullen" hatten am Samstag in Ried 3:0 gewonnen.

Die Linzer sahen nach einem Treffer von Keito Nakamura (23.) im Reichshofstadion vor 4.300 Zuschauern lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Lukas Fridrikas bescherte den Heimischen mit seinem Tor in der 82. Minute aber noch einen Punktgewinn. Unmittelbar danach sah LASK-Rechtsverteidiger Filip Stojkovic wegen Kritik noch die Ampelkarte (83.). Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr. Lustenau ist zwar vier Pflichtspiele sieglos, mit sechs Zählern weniger als die Linzer als Tabellenvierter aber mehr als im Plansoll.

Doppelchance ausgelassen

Im ersten Duell der beiden Teams seit 8. April 2000 hätten die Gäste für einen Blitzstart sorgen können, ließen allerdings eine Doppelchance durch Efthymios Koulouris und Robert Zulj (6.) aus. Doch auch die Hausherren versteckten sich in einer flotten ersten Hälfte keinesfalls, Alexander Schlager machte bei einem Schuss von Yadaly Diaby gekonnt das kurze Eck zu (15.).

Die Gästeführung fiel dann aus der schönsten Kombination im gesamten Spiel. Zulj schickte Thomas Goiginger, dessen Hereingabe Koulouris zwar nicht stoppen konnte, dafür schoss der frei stehende Nakamura ein. Der 22-jährige Japaner traf zum fünften Mal in dieser Saison und ist damit in der Liga-Schützenliste die Nummer zwei hinter seinem diesmal gesperrten Sturm-Kollegen Marin Ljubicic.

Stojkovic ausgeschlossen

Die Führung blieb bestehen, da sich Schlager von einem Anderson-Kopfball nicht überraschen ließ (29.). Nach Wiederbeginn hätten die Linzer alles klarmachen müssen. Ein Kopfball von Philipp Ziereis ging drüber (48.), Goalie Domenik Schierl parierte einen Nakamura-Schuss (56.). Nichts deutete auf den Ausgleich hin, die vielen Wechselspieler im Lustenau-Dress sorgten aber für frischen Wind, was mit dem Ausgleich belohnt wurde.

Anderson bediente Bryan Teixeira und dessen Hereingabe verwertete Fridrikas aus zwölf Metern via Innenstange. Stojkovic kritisierte kurz darauf nach einem Foul Schiedsrichter Andreas Heiß und wurde deshalb des Platzes verwiesen. Das hätte dem Ex-Rapidler schon vor der Pause passieren können, da hatte er Glück gehabt, bei einem Torraub-Foul an Teixeira nur Gelb kassiert zu haben. (APA; 11.9.2022)

Bundesliga – 8. Runde:
SC Austria Lustenau – LASK 1:1 (0:1)
Lustenau, Reichshofstadion, SR Heiß.

Tore:
0:1 (23.) Nakamura
1:1 (82.) Fridrikas

Lustenau: Schierl – Gmeiner (80. Schmid), Maak, Hugonet, Guenouche – Grabher, Türkmen (67. Bellache) – Anderson, Teixeira (88. Adriel), Diaby (67. Koudossou) – Fridrikas (88. Berger)

LASK: Schlager – Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner – Jovicic, Michorl – Goiginger (77. Flecker), Zulj (67. Horvath), Nakamura (87. Potzmann) – Koulouris (67. Balic)

Gelb-Rote Karte: Stojkovic (83./Kritik)

Gelbe Karten: Keine bzw. Goiginger, Jovicic

Stimmen

Markus Mader (Lustenau-Trainer): "Wir sind alle sehr stolz, dass wir gegen eine Topmannschaft gepunktet haben. Ich denke, aufgrund der zweiten Hälfte war es sogar ein nicht unverdienter Punkt. Wir haben zwar die ersten 30 Minuten verschlafen, danach aber sehr gut agiert. Mich freut es für die Mannschaft, dass sie sich belohnt hat. Ich finde, dass alle Wechselspieler und die Neuen, die begonnen haben, sich jetzt schon sehr gut integriert haben. Man hat auch Ansätze gesehen, was sie können. Ich möchte aber auch einmal die anderen Spieler loben, die reingekommen sind wie Adriel oder Berger, die machen auch einen ausgezeichneten Job. Das ist gut, weil wir einen breiten, starken Kader brauchen, um weiter punkten zu können."

Dietmar Kühbauer (LASK-Trainer): "Die zwei verlorenen Punkte haben wir uns gänzlich selbst zuzuschreiben. Wir sind gut ins Spiel gestartet, haben dominiert und sind verdient in Führung gegangen. Aber nach dem 1:0 haben wir alles schleifen lassen. Das kannst du dir nicht erlauben. Mit einem zweiten Tor ist die Sache erledigt – aber wenn man glaubt, dass ein Tor reicht und man verwalten kann, anstatt weiter Gas zu geben, ist das zu wenig. Für unsere Passivität sind wir dann mit dem Ausgleich bestraft worden."