Laura Sachslehner ist Geschichte. Zumindest als Generalsekretärin mit Kickl-Sprüchen. Dieser jüngste Fall zeigt gut auf, wie rechtskonservative Frauen von rechtskonservativer Politik vermarktet werden. Sie kommen und werden gegangen, aber sind für nichts verantwortlich. Immer ein Opfer böser Umstände. Sind sie jung, so ist ihre Jugend ein Grund, über alles lächelnd hinwegzusehen, was von ihren Lippen kommt, auch wenn sie in Steigerung des eh schon degoutanten Asylwerberbashings noch das Jesuskind persönlich aus der Krippe kippen wollen würden – unter dem Motto "Unser Heu für unsere Leut!".

Laura Sachslehner ist Geschichte. Zumindest als Generalsekretärin mit Kickl-Sprüchen.
Foto: IMAGO/SEPA.Media Fotograf/Martin Juen

Vermutlich hat es sich noch nicht herumgesprochen, aber auch Jugend schützt vor Torheit nicht. Ebenso wenig wie Alter. Für die Sprüche, die man bereit ist zu klopfen, ist man selbst verantwortlich. Niemand stand mit Waffe im Anschlag hinter der Sprücheklopferin, man hofft es jedenfalls. Kehrt man also diese Verantwortung ins Opfersein um, tut man der Emanzipation und ihren Bestrebungen nichts Gutes.

Allerdings: Wann hatten rechtskonservative Parteien der letzten Zeit etwas mit der Emanzipation am Hut … Steuerbar müssen die Weiber halt sein. Das hat die ehemalige Generalsekretärin lange erfüllt. Kurz vor und bei ihrem Rücktritt nicht mehr. Laura Sachslehner ist Geschichte. Ein ganzer Tross an Männern, die sich weit größeres Versagen geleistet haben, ist selbstbewusst lächelnd noch in Amt und Würden. (Julya Rabinowich, 11.9.2022)