Sturm Graz dominierte das Geschehen in Klagenfurt.

Foto: APA/Gert Eggenberger

Klagenfurt – Sturm Graz hat sich in der Fußball-Bundesliga an den zweitplatzierten LASK herangepirscht. Mit einem 2:0 (0:0) bei Austria Klagenfurt holte der Vizemeister der abgelaufenen Saison am Sonntag den vierten Sieg im achten Saisonauftritt. Der Rückstand auf die Linzer beträgt nur noch drei Punkte. Sturm bleibt vor dem Aufeinandertreffen mit Feyenoord Rotterdam in der Europa League am Donnerstag damit auch weiter auf dem Erfolgsweg.

Christian Ilzer wechselte den Erfolg am Wörthersee ein. "Joker" Ivan Ljubic hämmerte den Ball in der 66. Minute ins Kreuzeck, nachdem der zur Pause ins Spiel gekommene Emanuel Emegha an Klagenfurts Torhüter Phillip Menzel gescheitert war. Emegha selbst legte dann in der Nachspielzeit mit seinem dritten Saisontor nach. Austria-Trainer Peter Pacult kann mit seinem Team gegen die Steirer damit weiter nicht gewinnen. Aus fünf Aufeinandertreffen resultierten fünf Niederlagen für den Aufsteiger des vergangenen Jahres.

Rotation im Angriff

Drei Tage nach dem 1:0 gegen Midtjylland und vier Tage vor dem Duell mit Feyenoord rotierte Ilzer im Angriff. Der gegen die Dänen gesperrt gewesene Manprit Sarkaria begann neben Albian Ajeti. Der Schweizer stand damit erstmals in der Startformation. Rechts hinten begann Sandro Ingolitsch anstelle des gesperrten Jusuf Gazibegovic. Pacult hatte wenig Grund zu wechseln. Nach dem 4:3 im Kärntner Derby in der Vorwoche schenkte der Austria-Coach jenen elf Männern erneut das Vertrauen.

Die Klagenfurter hätten früh anschreiben können. Markus Pink stand plötzlich völlig alleine vor Jörg Siebenhandl, nachdem Sturms David Affengruber ein Luftloch geschlagen hatte. Pink könnte überrascht gewesen sein, jedenfalls landete sein Lupfer neben dem Tor (7.). Es sollte die einzige wirkliche Torchance der Hausherren bleiben. Sturm übernahm mehr und mehr das Kommando.

Nach einer Viertelstunde hätte Ajeti in der Liga erstmals zum Torjubel ansetzen können. Der Schweizer blockte Sarkaria zunächst frei, bei dessen Hereingabe fehlte dem Mittelstürmer aber das richtige Timing. Eine Minute später lag der Ball schon im Klagenfurter Tor, der Treffer von Tomi Horvat wurde aufgrund einer davor vom VAR erkannten Abseitsstellung von Sarkaria nicht gegeben. Nach der turbulenten Anfangsphase flachte die Partie merkbar ab. Kurz vor der Pause brachte Amadou Dante eine Horvat-Flanke nicht unter Kontrolle. Viel mehr war nicht zu sehen.

Ein Traumtor

Beide Trainer reagierten mit Wechseln zu Pause. Emegha kam bei Sturm für Ajeti, bei Klagenfurt waren im zentralen Mittelfeld nun Kosmas Gkezos und Nikola Djoric im Spiel. Ilzer legte noch mit William Böving und Ljubic nach – ein Schachzug, der sich bezahlt machte. Nachdem Emeghas Treffer wegen Abseits erneut zurecht aberkannt wurde, war die Fahne des Schiedsrichter-Assistenten wieder oben, nachdem Ljubic per Prachtschuss erfolgreich abgezogen hatte. Dieses Mal sollte der VAR ein Tor gutschreiben. Emegha stand beim davor erfolgten Pass von Böving nicht im Abseits. Schiedsrichter Manuel Schüttengruber deutete auf den Mittelkreis, Ljubic durfte sich freuen.

Für Sturm wurde eine klare Steigerung belohnt. Nach der Führung hatte zunächst der Unruheherd Emegha die Topmöglichkeit auf das 2:0, scheiterte aber an Menzel und Metall. Danach schalteten die Grazer in den Verwaltungsmodus um, mit Aleksandar Borkovic für Sarkaria stellte Sturm auf eine Fünferkette in der Abwehr um. Die Klagenfurter kamen zu keiner Ausgleichschance mehr. Emegha krönte seine Leistung am Ende noch mit dem 2:0. (APA, 11.9.2022)

Fußball-Bundesliga – 8. Runde:

SK Austria Klagenfurt – SK Sturm Graz 0:2 (0:0). Klagenfurt, 28 Black Arena, 4.782, SR Schüttengruber.

Tore:

0:1 (66.) Ljubic

0:2 (94.) Emegha

Klagenfurt: Menzel – Wernitznig, Mahrer, Wimmer, Moreira (81. Schumacher) – Benatelli (46. Gkezos) – Karweina, Irving (46. Djoric), Cvetko (70. Arweiler), Rieder – Pink

Sturm: Siebenhandl – Ingolitsch, Affengruber, Wüthrich, Dante (83. Schnegg) – Gorenc-Stankovic – Hierländer (61. Ljubic), Horvat, Prass (61. Böving) – Sarkaria (76. Borkovic), Ajeti (46. Emegha)

Gelbe Karten: Wimmer bzw. Gorenc-Stankovic, Prass, Emegha