Android blickt in die Zukunft. Eine Zukunft mit höheren Mindestanforderungen.

Foto: Google

Wer sich ein neues Android-Smartphone aus dem High-End-Bereich zulegt, der bekommt heutzutage meist acht GB RAM oder mehr. Selbst Modelle mit zwölf oder 16 GB sind längst keine Seltenheit mehr. Doch diese großzügige Ausstattung beim Arbeitsspeicher bildet eben nur eine Seite der Android-Realität ab. Deckt Googles Betriebssystem doch ein großes Spektrum an unterschiedlichen Geräten ab – bis hinunter zu Smartphones, die neu für deutlich unter 100 Euro angeboten werden.

Neue Regeln

Doch auch dort will Google nun das Mindestniveau anheben. Mit Android 13 müssen sämtliche neue Android-Smartphones mindestens zwei GB RAM haben. Diese Änderung verkündet der Softwarehersteller in einem Blogeintrag. Konkret bezieht sich das auf die Android-Go-Edition und damit jene Spezialvariante des Betriebssystems, die speziell auf Low-End-Geräte abzielt.

Zuletzt wurde dieser Wert im Jahr 2020 angehoben – und zwar damals von 512 MB auf ein GB. Google hat also hier das Mindestniveau für den Hauptspeicher in nur wenigen Jahren doch sehr deutlich nach oben angepasst.

Storage

Laut Google-Produktexperte Jason Bayton wurde aber noch ein zweiter Punkt in den Mindestanforderungen angehoben. Der lokale Speicherplatz muss künftig mindestens bei 16 GB liegen, damit läutet der Softwarehersteller das Ende von Acht-GB-Smartphones ein.

Disclaimer

Anzumerken ist dabei, dass all dies nur für neue Smartphones gilt. Theoretisch könnten die Hersteller also sehr wohl auch schwächere Geräte auf Android 13 aktualisieren. Ob das in dieser Preiskategorie realistisch ist, ist freilich noch einmal eine andere Frage, immerhin gibt es dort an sich eher selten Updates.

Noch eine weitere Einschränkung: All diese Regeln gelten natürlich nur für jene Hersteller, die auf ihren Smartphones Google-Dienste anbieten wollen und dafür eine Lizenz benötigen. Der Android-Kern ist open source, diesen können andere natürlich nach Belieben auch auf schwächerer Hardware verwenden.

Großer Anteil

Wie relevant die Änderung ist, argumentiert der Hersteller selbst mit einem Verweis auf – allerdings nicht mehr ganz aktuelle – Zahlen der Marktforscher von IDC. Demnach fielen im Jahr 2017 noch 57 Prozent aller weltweit verkauften Smartphones in die Kategorie "Low End". Angesichts der globalen Entwicklung ist davon auszugehen, dass sich an diesem Wert wenig geändert hat, immerhin passiert ein Großteil des Wachstums derzeit in ärmeren Regionen des Planeten. (apo, 12.9.2022)