Halle Bailey als Arielle.

Foto: Screenshot / Trailer ARIELLE: Die Meerjungfrau

Dass die neue Arielle schwarz sein würde, rief 2019 viele Reaktionen – darunter unzählige rassistische – hervor. Die Neuverfilmung von "Arielle, die Meerjungfrau" wird im Mai 2023 in die Kinos kommen. 2019 wurde bekanntgegeben, dass die Hauptrolle, die Figur der Arielle, von der Sängerin Halle Bailey verkörpert wird. Die Reaktionen darauf waren damals in den sozialen Medien teilweise sehr negativ. Etwa dass Arielle immer unter Wasser leben würde, weshalb sie gar nicht "nicht braun" sein könne. Es gab Empörung, Arielle sei schließlich Dänin, wie ihr Erfinder Hans Christian Andersen – weshalb sie nur blass, blond und rothaarig sein könne. Der Fantasiefigur sollte demnach eine feste Nationalität verpasst werden, und sie sollte in jeder neuen Version weiter weiß sein. Im Netz sammelte sich 2019 Rassismus und Ärger über die Besetzung von Halle Bailey auch unter dem Hashtag #notmyariel.

Held:innen wie wir

Nun ist der Trailer zu "Arielle" erschienen, und viele halten die Reaktionen von jenen fest, die sich den Film wohl ansehen werden: Kleine Kinder, die in unzähligen Märchenverfilmungen und Kindergeschichten oft keine Heldinnen und Helden sehen, die sie so aussehen wie sie. "Sie ist schwarz", stellen sie überrascht fest – und scheinen schwer begeistert zu sein von Halle Bailey als Arielle.

Als 2022 Diskussion um die Besetzung der neuen Arielle aufkam, meinte Regisseur Rob Marshall, dass die Wahl der Hauptdarstellerin nichts damit zu tun habe, dass Bailey schwarz ist. Für diese "ikonische Rolle" habe es jemanden mit "Herz, Jugend, Unschuld, Substanz und einer großartigen Singstimme" gebraucht, sagte er damals zu dem US-Magazin "Variety".

KinoCheck Familie

Inhaltlich dürfte ohnehin auch diese wie auch andere "Arielle"-Verfilmungen und Neufassungen nicht der Originalgeschichte entsprechen – nimmt diese doch einen sehr düsteren Verlauf. Nachdem die kleine Seejungfrau den Prinzen aus den Fluten gerettet hat, sehnt sie sich so sehr nach ihm, dass sie sich bei einer Meereshexe menschliche Gestalt wünscht. Der Preis: Jeder Schritt würde ihr wehtun, wie wenn sie auf Messer treten würde, ihre Stimme muss sie der Hexe auch überlassen. Alles, was ihr bliebe, sei ihre "liebliche Gestalt".

Die Seejungfrau stimmt trotzdem zu, sie kümmert sich stumm um ihren Prinzen, hofft, dass er sie als die erkennt, die ihn gerettet hat. Dieser vertut sich allerdings und meint, eine andere wäre seine Retterin – und die heiratet er schließlich. Die Seejungfrau will seine frisch Angetraute in der Hochzeitsnacht erstechen, hält sich dann aber doch noch davon ab – stürzt sich ins Meer und löste sich in Schaum auf. Sie steigt dann in die Luft auf und muss 300 Jahre im Dienst des Guten stehen, bis sie – bei guter Führung – ein unsterbliches Leben bekommt. (beaha, 13.9.2022)