Neben "Succession" galt im Vorfeld auch der Netflix-Welterfolg "Squid Game" als chancenreich.

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Los Angeles – Das TV-Drama "Succession" hat bei den Emmy Awards in Los Angeles den Preis als beste Dramaserie des Jahres gewonnen. Bei der Gala wurden auch Drehbuchautor Jesse Armstrong und Nebendarsteller Matthew Macfadyen für ihre Leistungen ausgezeichnet. In vielen anderen wichtigen Kategorien musste sich die 25-fach nominierte HBO-Serie über die Intrigen in einer Mediendynastie, die lose an dem weltweit einflussreichen Murdoch-Clan angelehnt ist, aber geschlagen geben.

Matthew Macfadyen bei seiner Dankesrede.
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Als beste Comedyserie wurde – wie bereits im vergangenen Jahr – "Ted Lasso" ausgezeichnet. Auch Regisseurin MJ Delaney, Hauptdarsteller Jason Sudeikis und Nebendarsteller Brett Goldstein bekamen für ihre Arbeit an der Fußballserie den wichtigsten Fernsehpreis der Welt. Die bei Apple TV+ laufende Serie erzählt von einem US-amerikanischen Football-Trainer, der ein Fußballteam in Großbritannien retten soll.

Lee Jung-jae als Überraschungssieger

Auch drei der vier Hauptdarstellerpreise gingen an Stars, die diese Auszeichnungen für ihre Rollen schon einmal ins Regal stellen durften: Sudeikis in der "Ted Lasso"-Titelrolle und Jean Smart als alternde Comedienne in "Hacks" hatten auch schon 2021 gewonnen. Auch Zendaya, mit 26 Jahren immerhin noch eine Newcomerin, hatte schon 2020 mit der Hauptrolle Rue im schonungslosen Teenage-Drama "Euphoria" gesiegt.

Einzig der Südkoreaner Lee Jung-jae in "Squid Game" als bester Drama-Darsteller war eine Überraschung – unmöglich zu erfahren, ob sich die gleichzeitig nominierten "Succession"-Darsteller Brian Cox und Jeremy Strong gegenseitig Stimmen weggenommen haben.

Lee Jung-jae in der Netflix-Serie "Squid Game".
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In der zuletzt immer wichtigeren Sparte mit Auszeichnungen für Miniserien und Fernsehfilme war "The White Lotus" der große Abräumer und holte zehn Auszeichnungen – mehr als jedes andere Format in diesem Jahr.

Erste Emmys für Michael Keaton und Julia Garner

Die Emmys wurden in diesem Jahr zum 74. Mal vergeben. Comedian Kenan Thompson – bekannt vor allem aus "Saturday Night Live" – moderierte die Gala in Los Angeles.

Einer der ersten Preise des Abends ging an den Schauspieler Michael Keaton. Der 71-Jährige gewann für seine Rolle im Pharma-Drama "Dopesick" die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller in einer Miniserie.

Julia Garner wurde als beste Nebendarstellerin in einer Dramaserie ausgezeichnet.
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Als bester Nebendarsteller in einer Miniserie wurde Murray Bartlett ausgezeichnet – er spielt in der Satire "White Lotus" den Hotelmanager. Für die beste Nebenrolle in einer Dramaserie wurde nicht nur Macfadyen, sondern auch Julia Garner ("Ozark") geehrt.

Gala im Microsoft Theater

Neben "Succession" galten im Vorfeld auch der Netflix-Welterfolg "Squid Game" und die Büro-Satire "Severance" als chancenreich. In den Comedy-Kategorien galten die 20-fach nominierte Serie "Ted Lasso" und die Schul-Comedy "Abbott Elementar" als Favoriten. Bei den Miniserien machte sich das ebenfalls 20-mal nominierte Team der Luxusurlaub-Satire "White Lotus" Hoffnungen auf viele Auszeichnungen.

Die Emmys werden in mehr als 110 Kategorien von rund 20.000 Mitgliedern der Television Academy vergeben. Bei der Gala im Microsoft Theater stehen die Hauptkategorien im Mittelpunkt; dutzende Auszeichnungen in Nebenkategorien wurden bereits am vergangenen Wochenende vergeben. (APA, red, 13.9.2022)