Schauspielerin Zendaya bei der Emmy-Verleihung am Montag in Los Angeles.

Foto: Richard Shotwell/Invision/AP

"All eyes on Zendaya", hieß es Montagabend bei der Emmy-Gala in Los Angeles – und das hatte nichts damit zu tun, dass die Alternativen bei der Verleihung der wichtigsten TV- und Streamingserien fehlten. Echte Serienhits waren in diesem Jahr zwar nicht auszumachen, mit der afroamerikanischen Schauspielerin gab es aber eine Preisträgerin, die mit 26 Jahren schon zu den Fixkandidatinnen zählt.

Bereits zum zweiten Mal nahm sie die Trophäe für ihre außergewöhnliche Rolle in der HBO-Serie Euphoria entgegen. Darin spielt sie Rue, eine zunächst 17-Jährige, die mit Freundinnen und Kumpanen ihre Langeweile exzessiv mit Partys, Drogen und Sex bekämpft. Die Kids entstammen nicht jenen prekären Verhältnissen, in denen man Suchtprobleme von Jugendlichen allgemein verortet, was genau deshalb als besonders realistisch gilt.

Als Durchstarterin macht sich Zendaya Maree Stoermer Coleman früh einen Namen. Erste Kontakte mit dem Theater hat die Tochter eines Afroamerikaners über ihre deutsch-schottische Mutter, die im California Shakespeare Theater als Hausmeisterin arbeitet.

Mehrere Shakespeare-Rollen zählen zu frühen Theaterauftritten nach ihrer Schauspielausbildung. Mit 16 bekommt sie ihre erste nennenswerte Rolle in der Disneyserie Shake It Up – Tanzen ist alles. Karrierebooster wird ihre Hauptrolle in der Serie K. C. Undercover, die sie mit 19 produziert.

Nach Auftritten bei Shows wie Dancing with the Stars oder Project Runway gelingt ihr 2016 mit Spider Man: Homecoming der Durchbruch im Kino. Für ihre Rolle soll sie beim Vorsprechen auf Make-up verzichtet haben, was auf selbstbewusstes Wissen um die eigene Strahlkraft hindeutet. Weitere Stationen auf dem Weg zum Starstatus sind etwa Space Jam: A New Legacy, Dune und ab 2013 Euphoria.

Privat ist Zendaya mit dem Schauspieler Tom Holland liiert, die Klatschpresse hat einen Narren an der Schauspielerin gefressen und wird des Spekulierens nicht müde, wann denn nun das erste Baby käme. Die Vegetarierin Zendaya gibt dem Boulevard aber auffallend wenig Futter, sondern engagiert sich für Frauenrechte und Black Lives Matter und konzentriert sich auf ihre Rollen – demnächst etwa mit Suspiria-Regisseur Luca Guardagnino.

Ausnahmslos alle Augen waren an dem Abend übrigens nicht nur auf Zendaya, sondern auch auf deren betörendes schwarzes Valentino-Kleid gerichtet. Ein Ehren-Emmy hätte ihr dafür gebührt. Mindestens. (Doris Priesching, 13.9.2022)