Der Impfstoff gegen Affenpocken ist da.

Foto: APA/dpa/Sven Hoppe

Wien – Ab Montag sollen im Austria Center Wien 360 Impftermine gegen Affenpocken angeboten werden. Die Termine erstrecken sich über einen Zeitraum von vier Wochen – also 18 Injektionen pro Tag. Es seien deshalb nur 18 Termine, weil die "Impfungen mit besonders ausführlichen Aufklärungsgesprächen zum individuellen Risikoprofil einhergehen", sagte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

In den kommenden vier Wochen werden die Erstimpfungen stattfinden, in den vier Wochen darauf die Zweitimpfungen – das ist auch der empfohlene Mindestabstand zwischen den beiden Injektionen. Ab Mittwoch werden jene Personen per SMS oder E-Mail benachrichtigt, die sich zuvor via impfservice.wien vorgemerkt haben und angaben, zu einer der im Erlass des Gesundheitsministers angeführten Risikogruppen anzugehören.

Die Impfungen werden unter die Haut injiziert. Ein Vial könne für bis zu fünf Impfungen ausreichen. Sind diese 360 Personen geimpft, sei aufgrund des mangelnden Impfstoffes vorerst Schluss, hieß es aus dem Büro des Gesundheitsstadtrats. Das liege außerdem daran, dass der Erlass des Gesundheitsministers verbindlich festlegt, dass die übrigen zwei Drittel für Impfungen von symptomlosen Kontaktpersonen bestätigter Fälle vorgesehen ist.

Rasche Impfung nach Kontakt

Weitere Impftermine sollen für vorbeugende Affenpocken-Impfungen freigeschaltet werden, sobald neue Lieferungen des Impfstoffes in Österreich eintreffen. Die Vergabe dieser Termine soll nach oben beschriebenem Schema erfolgen.

Nach Kontakt mit dem Virus verabreichte Impfungen erfolgen mit voller Dosis und sollen so rasch wie möglich erfolgen – bestenfalls innerhalb von vier Tagen bis maximal 14 Tagen nach Exposition. Auch in diesem Fall seien zwei Impfungen im Abstand von 28 Tagen vorgesehen. "Für Personen, die vor Jahrzehnten mit den damals verwendeten Pockenimpfstoffen geimpft wurden, reicht eine Impfung, da von einer gewissen Immunität ausgegangen werden kann", erklärte der Sprecher.

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Bis dato hätten sich 1.502 Personen für eine Affenpocken-Impfung vormerken lassen. 151 Personen hätten bereits eine Impfung nach bestätigtem Kontakt erhalten. In Wien gab es insgesamt 208 bestätigte Fälle, wovon mittlerweile 157 als genesen und 51 als noch aktiv gelten.

Wer engen körperlichen Kontakt zu einer Person, die mit Affenpocken infiziert ist, hatte oder bei dem aufgrund entsprechender Symptome (insbesondere Hautläsionen und Pusteln) der Verdacht auf Affenpocken aufkommt, wird angehalten, 1450 anzurufen und dort die weiteren Schritte in einem ärztlichen Abklärungsgespräch zu besprechen. (APA, 14.9.2022)