Ist die Internetverbindung langsam, hat man im Homeoffice wenig Freude.

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Homeoffice kann stressig sein, etwa wenn das Internet oder andere Aspekte der Technik nicht funktionieren. Das gilt offenbar für ein Fünftel der Österreicherinnen und Österreicher. Noch öfter wird der fehlende Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen als Stressfaktor empfunden, zeigt eine Umfrage von Statista Q im Auftrag des deutschen Cloudanbieters Nfon. Allerdings sind dazu die Erfahrungen geteilt – jeder zweite Befragte erlebt das Meiden unsympathischer Kollegen als Vorteil.

Ähnlich weit gehen die Einschätzungen zu anderen Fragen auseinander. Fast jeder oder jede Zehnte findet es stressig, sich im Homeoffice selbst versorgen zu müssen. Aber zugleich nutzte ein Viertel der Befragten die neuen Arbeitsbedingungen, um sich gesünder zu ernähren. Für ein Viertel hat sich die Arbeitszeit erhöht, ein gutes Drittel erlebt hingegen eine verbesserte Work-Life-Balance. Für Psychologieprofessor Christian Montag von der Universität Ulm, der die Studie begleitet hat, ein "Paradoxon". Menschen könnten sowohl mehr arbeiten als auch mehr Freizeit haben – etwa wenn sie sich lange Wege beim Pendeln ersparen, bemerkt er.

Manche arbeiteten am Klo

Jeweils ein gutes Drittel der Befragten in Österreich hat das Heim-Büro im Arbeitszimmer oder im Wohnzimmer aufgeschlagen. Küche und Schlafzimmer wurden für jeweils 6,6 Prozent zum neuen Büro. Im Schnitt hatte der Arbeitsplatz daheim knapp 22 Quadratmeter. Aber einzelne mussten auch auf den Flur, ins Bad oder sogar aufs WC ausweichen.

Für die Umfrage hat Statista Q,, je 1.000 Menschen in Österreich, Deutschland, Italien, Spanien, Großbritannien, Frankreich, Polen und Portugal erfasst. Demnach hat sich für 28,9 Prozent die Lebensqualität verschlechtert. Während im Schnitt aller acht Staaten 34 Prozent rezeptfreie Präparate zur Steigerung des Wohlbefindens genommen haben, waren es in Österreich nur 22,1 Prozent. Überall hat sich aber die Einnahme solcher Präparate im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie deutlich erhöht. (APA, 14.9.22)