Vizekanzler Werner Kogler sprach bei der Präsentation des Kunst- und Kulturberichts von einem "Beleg für die große Vitalität des Kulturbetriebs".

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Die Ausgaben des Bundes im Bereich Kunst und Kultur stiegen 2021 auf 472,5 Mio. Euro an. Damit liegt ein Plus von rund 25,5 Mio. Euro gegenüber 2020 (447 Mio. Euro) vor, wie aus dem am Mittwoch von Kulturminister Werner Kogler (Grüne) im Ministerrat vorgelegten Kunst- und Kulturbericht des Jahres 2021 hervorgeht. Nicht eingerechnet sind die Aufwendungen für die diversen Corona-Hilfsmaßnahmen. 2020 und 2021 wurden davon in Summe rund 358,6 Mio. Euro ausgezahlt.

Der Bericht sei ein "Beleg für die große Vitalität und Resilienz des österreichischen Kunst- und Kulturbetriebs", meinte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne). "Der Erhalt der kulturellen Vielfalt in unserem Land war eines der wichtigsten kulturpolitischen Ziele und ist erfolgreich gelungen", sagte sie mit Verweis auf zusätzliche, von der Bundesregierung zur Verfügung gestellte Mittel.

Den größten Brocken der mit dem Covid-19-Krisenbewältigungsfonds 2020/21 an Kunst und Kultur ausgezahlten Mittel machte die Überbrückungsfinanzierung für Künstlerinnen und Künstler bei der Sozialversicherung der Selbstständigen (SVS) mit 175 Mio. Euro aus, wovon rund 140,3 Mio. ausbezahlt wurden. Der Kunst- und Kulturanteil am Fonds für betroffene Non-Profit-Organisationen (NPO-Fonds) belief sich auf rund 95,8 Mio. Euro, die auch vollständig ausgezahlt wurden.

Mehrausgaben auch für Josefstadt und Bregenzer Festspiele

Die regulären Förderausgaben im Bereich Kunst kamen 2021 auf ca. 117,7 Mio. Euro, ein Plus von ca. 19,5 Mio. Euro gegenüber 2020 (98,2 Mio. Euro). Mehrausgaben flossen u.a. in Fair-Pay-Maßnahmen, ins Theater in der Josefstadt und die Generalsanierung der Bregenzer Festspiele. Im Bereich Kultur wurden ca. 354,8 Mio. Euro aufgewendet und damit rund 6 Mio. Euro mehr als 2020 (ca. 348,8 Mio. Euro).

Die Basisabgeltung für Bundesmuseen stieg von ca. 87,9 Mio. Euro leicht auf rund 89,1 Mio. Euro. Über einen Zuwachs von ca. 1,5 Mio. Euro bei der Basisabgeltung durfte sich die Albertina freuen (ca. 9,2 Mio. Euro), wobei dieser auf die Eröffnung der Albertina modern zurückzuführen ist. Bei den restlichen Bundesmuseen gab es wenig Bewegung. Bei den Bundestheatern betrug die Basisabgeltung 2020/21 ca. 162,9 Mio. Euro und war damit exakt so hoch wie im Vergleichszeitraum 2018/19. 66,1 Mio. Euro gingen an die Wiener Staatsoper, ca. 47,4 Mio. Euro an das Burgtheater, ca. 44 Mio. Euro an die Volksoper Wien und ca. 5,5 Mio. Euro an die Bundestheater-Holding.

Die Vergabe der Kunstfördermittel nach Geschlechtern gestaltete sich leicht zum Vorteil von Frauen. Insgesamt wurden 2021 Stipendien, Projektförderungen, Prämien und Preise in der Höhe von rund 9,6 Mio. Euro vergeben, wovon rund 4,5 Mio. Euro an Künstler und 5,1 Mio. Euro an Künstlerinnen flossen. (APA, 14. 9. 2022)