Thomas Zurbuchen Ende 2016, unmittelbar nach seinem Amtsantritt bei der Nasa.

gemeinfrei / Nasa / Goddard

Am Dienstag gab Thomas Zurbuchen bekannt, dass er Ende des Jahres als Wissenschaftschef der US-Weltraumagentur Nasa zurücktreten wird. Der 54-jährige Astrophysiker ist seit 2016 Leiter des Nasa-Direktorats für wissenschaftliche Missionen und leitete die rund 100 Missionen der Behörde seit dieser Zeit, darunter den erfolgreichen Einsatz des James-Webb-Weltraumteleskops und des Mars-Rovers Perseverance.

Zurbuchen hatte seinen geplanten Rücktritt in einem Memo an die Nasa-Mitarbeiter am Dienstag angekündigt und auch via Twitter bekanntgemacht:

"Dies ist eine schwierige Entscheidung für mich, aber ich glaube, es ist Zeit für einen Neuanfang – für die Direktion und für mich", schrieb Zurbuchen. Sein geplanter Abgang kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Nasa darauf konzentriert, im Rahmen ihres milliardenschweren Artemis-Programms, das 2019 begann, wieder Astronauten zum Mond und schließlich auch zum Mars zu schicken.

Zurbuchen spielte auch eine entscheidende Rolle bei den ersten bekannten Bemühungen der Nasa, unidentifizierte Luftphänomene zu untersuchen, indem er ein Team von zivilen Wissenschaftern zusammenstellte, um ein Pentagon-Programm bei der Verfolgung und Entdeckung mysteriöser Objekte am Himmel zu unterstützen.

"Unauslöschliche Spuren"

Nasa Chef Bill Nelson würdigte Zurbuchens Leistungen mit den knappen Worten: "Thomas hat unauslöschliche Spuren bei der Nasa hinterlassen."

In im Schwyzerdütsch geführten Interview mit dem Schweizer Rundfunk sagte Zurbuchen, der als bekanntester Schweizer Wissenschafter gilt, dass er der Nasa-Wissenschaftsdirektor sei, der am längsten in diesem Amt geblieben ist. "Aber es ist auch Tatsache, dass sich das, was ich täglich lernen kann, über die Zeit immer mehr vermindert hat. Ich bin jemand, der gerne Neues lernt." Nun wolle er erst einmal eine Pause machen und gewiss "Ski fahren gehen". (red, tasch, 14.9.2022)