Die Zahl der Autos pro Kopf in der EU nahm zuletzt stetig zu.

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Die Diskussion über Umweltschutz und eine Verkehrswende mag intensiv geführt werden. Vorerst nimmt die Zahl der Autos pro Kopf in der EU aber stetig zu. Zuletzt, zum Jahreswechsel 2020/2021, gab es pro 1.000 Einwohner in der EU 560 Autos, geht aus einer Berechnung des deutschen Bundesamts für Statistik hervor. Österreich liegt mit 570 Fahrzeugen leicht über dem EU-Schnitt. Vor zehn Jahren gab es in Österreich noch 530 Autos pro 1.000 Einwohner, im Jahr 2000 waren es 511. EU-weit gab es ein starkes Wachstum des Pkw-Bestands pro Kopf – vor zehn Jahren gab es erst 480 Fahrzeuge für 1.000 Einwohner.

In allen EU-Ländern hat es in den vergangenen zehn Jahren einen Anstieg gegeben. Spitzenreiter in der EU ist Luxemburg, wo 682 fahrbare Untersätze im Verhältnis zur Bevölkerung in Verwendung sind. Am wenigsten Autos haben demnach die Rumänen und Rumäninnen (379). Aber auch hier hat sich der Bestand seit 2007 verdoppelt.

Unter den 27 Mitgliedern lag Österreich zuletzt auf Platz neun, hinter Deutschland.

Große regionale Unterschiede

Auch im Nachbarland fahren immer mehr Autos. In den vergangenen zehn Jahren ist die Pkw-Dichte in Deutschland durchgehend gestiegen. Demnach kamen 2021 auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner 580 Pkw – ein Rekordwert. Zum Vergleich: 2011 lag der Wert noch bei 517.

"Ursächlich für den Anstieg der Pkw-Dichte ist, dass die Zahl von in Deutschland zugelassenen Autos im genannten Zeitraum deutlich stärker zugenommen hat als die Bevölkerung", erklärten die Statistiker diesen Trend.

Die regionalen Unterschiede bei der Pkw-Dichte sind groß: In urbanen Gebieten ist sie deutlich niedriger als in ländlichen Gegenden, vor allem aufgrund des besseren Angebots öffentlicher Verkehrsmittel. Saarland ist Spitzenreiter (658 Pkw pro 1.000 Einwohner), Berlin Schlusslicht (337). Ähnlich ist es in Österreich: Burgenland liegt bei einem Motorisierungsgrad von 684, Wien bei 375.

So viele (Elektro-)Autos wie nie

Die Zahl der zugelassenen Autos in Deutschland wächst: Zum Stichtag 1. Januar 2022 waren 48,5 Millionen Personenkraftwagen zugelassen – so viele wie nie zuvor (2021: 48,2 Millionen). Zugleich sind Autos mit Elektroantrieb auf dem Vormarsch. Bei den von Jänner bis Juli 2022 neu zugelassenen Autos betrug ihr Anteil bereits 13,6 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte er noch bei 0,6 Prozent gelegen.

Der Anteil der Haushalte, die mindestens ein Auto besitzen, lag 2021 mit 77,0 Prozent ähnlich hoch wie 2011 (77,9 Prozent). Dabei stieg aber der Anteil der Haushalte mit zwei Pkws von 23,4 auf 27,0 Prozent, der mit drei und mehr Autos von 3,7 auf 6,1 Prozent. (APA, Reuters, luza, 15.9.2022)