Adobe kauft die Designplattform für interaktive Mobile- und Web-Applikationen, Figma, um rund 20 Milliarden US-Dollar.

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Adobe kauft seinen Konkurrenten Figma, wie das Unternehmen in einem Pressestatement am Donnerstag mitteilte. Der Deal soll rund 20 Milliarden US-Dollar schwer sein.

Figma mit engen Beziehungen zu Microsoft

Figma wurde vor zehn Jahren von Dylan Field und Evan Wallace gegründet. Kernstück ist eine kollaborative Interface-Design- und Brainstorming-Plattform, die in den letzten Jahren für Unternehmen wie Zoom Video Communications, Airbnb und Coinbase enorm wichtig geworden ist. Tausende Designer und Entwickler von Microsoft arbeiten laut "The Verge" mit dem Tool an Office-Anwendungen und dem Windows-Betriebssystem. Figma wird von Microsoft tatsächlich so stark genutzt, dass die Beziehungen zwischen den einander eigentlich freundlich gesinnten Unternehmen Adobe und Microsoft darunter litten, da Figma von Adobe bislang eher als Konkurrent wahrgenommen wurde.

Adobe ist für Grafik-, Layout- und Bildbearbeitungssoftware wie Photoshop, Indesign oder After Effects bekannt. Jüngst wagte sich der Konzern aber zunehmend ins Geschäft für kollaborative Software, also Programme, die eine Zusammenarbeit über räumliche Distanz hinweg möglich machen – etwa im Homeoffice oder wenn Teams überall auf dem Planeten verstreut sind.

Figma soll autonom bleiben

Heute klingt das freilich anders: "Gemeinsam werden Adobe und Figma die Zukunft der Kreativität und Produktivität neu erfinden, die Kreativität im Web beschleunigen, das Produktdesign vorantreiben und globale Gemeinschaften von Schöpfern, Designern und Entwicklern inspirieren", heißt es etwa in der Presseaussendung. Dylan Field versicherte indes, dass Figma so wie bisher weitergeführt wird. "Adobe setzt sich stark dafür ein, dass Figma autonom operiert", so der Co-Gründer.

Laut dem Pressestatement sollen die Communitys von Adobe und Figma zusammengeführt werden, was wohl bedeutet, dass Figma-Produkte wahrscheinlich in die Adobe Creative Suite integriert werden. Laut Field möchte Figma auf der anderen Seite Adobes Know-how in den Bereichen 3D-Video, Vektor, Bildgebung und Schriftarten nutzen, um das Produktdesign im Internet zu verbessern. (red, 15.9.2022)