Der Streit um die Twitter-Übernahme geht weiter.

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Im Rechtstreit über die milliardenschwere Übernahme von Twitter wirft Milliardär Elon Musk dem US-Kurznachrichtendienst Betrug vor. Das Unternehmen habe schwerwiegende Datensicherheitsmängel verheimlicht, hieß es in der von Musk am Donnerstag eingereichten geänderten Klage. Darin nahm der Tesla-Chef die Behauptungen des Whistleblowers Peiter Zatko vom Dienstag auf.

Twitter habe demnach bei der Infiltration ausländischer Geheimdienste ein Auge zugedrückt, schütze die Nutzerdaten nicht angemessen und habe den Regierungsbehörden irreführende oder ungenaue Informationen über seine Sicherheitspraktiken geliefert. "Die neuesten Enthüllungen machen es unbestreitbar deutlich, dass die Musk-Seite das volle Recht hat, von der Fusionsvereinbarung zurückzutreten", heißt es in der geänderten Klage.

Anschuldigungen untersucht

Twitter teilte mit, das Unternehmen habe Zatkos Anschuldigungen intern untersucht. Sie hätten sich nicht bestätigt. Zudem erklärten Twitters Anwälte vor Gericht, dass diese weder Grund seien, von der Kaufvereinbarung zurückzutreten, noch der Definition von Betrug entsprächen.

Musk hatte im April angekündigt, er wolle Twitter für 44 Milliarden Dollar übernehmen. Im Juli hatte er dann mit Verweis auf angebliche Falschaussagen Twitters zur Anzahl von Scheinkonten auf der Plattform erklärt, er werde den Kauf nicht vollziehen. Musk und Twitter haben sich gegenseitig verklagt. Der Beginn des Gerichtsprozesses ist für den 17. Oktober geplant. (Reuters, 16.9.2022)