Beim duschen lässt sich (warmes) Wasser sparen.

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"Mission 11" heißt die Kampagne, die Klimaschutzministerin Gewessler kürzlich präsentierte. Ihr Ziel: Wir sollten alle unseren Energieverbrauch um elf Prozent reduzieren. Es sollte keine Mission Impossible sein, denn wie wir alle mit Energie umgehen, ist am besten mit dem alten österreichischen Wort "urassen" treffend beschrieben. Das Wort wird heute selten verwendet, was vermutlich damit zu tun hat, dass es hauptsächlich in der Negation und im Befehlston – "Net urassen!" – dahergekommen ist. Befehlston ist heutzutage ohnehin mega-out, das ist gut, aber die Verschwendung hat leider um sich gegriffen.

Was also soll man tun, laut Gewessler? Die griffigen Slogans lauten "Dreh klein, spar ein" (beim Heizen), "Beende die Eiszeit" (Kühlschrank, Gefriertruhe), "Sag bye zu Stand-by" (selbsterklärend) oder "Sei ein Warmduscher, aber mach’s kurz". Also: weniger heizen, kürzer duschen, mit nicht ganz so warmem Wasser duschen. Oder: Anfangs warm, dann kälter. Das geht, es ist eine vergleichsweise kleine Überwindung. Weiterer Tipp: Bei kurzer Verwendung, etwa zum Händewaschen oder Zähneputzen, reicht kaltes Wasser.

Negativer Europameister

Lächerlich unbedeutsam? Nein, denn es ist falsch zu behaupten, so scheinbar winzige Maßnahmen würden doch nicht ins Gewicht fallen. Beim Bodenverbrauch denkt man in vielen Gemeinden übrigens genauso: "Diese eine kleine Einfamilienhaussiedlung, die macht doch das Kraut nicht fett!" Doch, denn genau darum geht es: Kein einzelnes Projekt kann letztlich verantwortlich gemacht werden. Doch die Summe einer Vielzahl kleiner Projekte sorgt dann eben dafür, dass wir "negativer Europameister" im Bodenverbrauch sind.

Doch jede kleine Tat zählt – und genau das ist in Wahrheit die gute Nachricht in dieser Geschichte. (Martin Putschögl, 16.9.2022)