Foto: ORF / Thomas Ramstorfer

Wien – Warum äußerte sich ORF-Politikchef Hans Bürger bei einer Diskussionsveranstaltung in Bregenz so über ORF-Journalisten, über "Der Wegscheider" auf Servus TV und über die Corona-Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks? DER STANDARD fragte am Freitag nach intensiven Diskussionen über die Aussagen im Forum beim ORF um ein Interview mit Bürger an, um ihm die Möglichkeit zur Erklärung zu geben. Der ORF antwortete darauf mit einer Stellungnahme des TV-Chefredakteurs Matthias Schrom.

"Hans Bürger hat in meiner Vertretung an besagter Veranstaltung teilgenommen", erklärt Schrom in einer schriftlichen Stellungnahme. " Dort hat er sich in einem sehr ORF-kritischen Umfeld der Diskussion gestellt und seine persönliche Sicht der Dinge dargelegt."

"Launige, zugespitzte Wortmeldungen"

Der TV-Chefredakteur: "Bei der mehrstündigen Diskussionsrunde fielen, wie bei derartigen Veranstaltungen üblich, auch launige, zugespitzte Wortmeldungen, die – verschriftlicht und zum Teil aus dem Zusammenhang gerissen – ein verfälschtes Bild ergeben."

DER STANDARD protokollierte lange Passagen von Bürgers Wortmeldungen aus der Veranstaltung im Wortlaut. Der ORF-Politikchef erzählte etwa – vielleicht scherzhaft – über seine Erfahrungen im Salzkammergut und im Pongau, wo ihm viele Menschen erklärten, sie schauten nur noch "Wegscheider" auf Servus TV. "Sag ich: Ja, eh, i a."

Bürger sprach von extremen Interventionen von Regierungen aller Couleurs in den vergangenen Jahrzehnten. Analysen seien frei von Einfluss im ORF, "das war's aber auch schon wieder", erklärte Bürger etwa und sprach von Kollegen in der ORF-Information, "die es nicht ganz schaffen, ihre wahre Gesinnung zu verbergen".

Die Zitate im Zusammenhang finden Sie im vieldiskutierten STANDARD-Protokoll der Aussagen Bürgers bei der Veranstaltung in Bregenz. (fid, 16.9.2022)