Michael Martin: Eine fotografische Liebeserklärung an die Erde
Als reisender Fotograf porträtiert Martin in "Terra" die Schönheit der Erde, ihre bewegte Geschichte sowie den Einfluss des Menschen auf die Natur
Ansichtssache
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Die Erde ist ein Organismus in einem dynamischen Gleichgewicht – bis der Mensch mit seinem Erscheinen auf der Erde vor 180.000 Jahren begonnen hat, in dieses System einzugreifen und es damit verstärkt zu zerstören. Michael Martin spannt in seinen naturwissenschaftlichen Texten den Bogen vom Beginn der Erde im Chaos über die Veränderungen in Milliarden Jahren bis zum heutigen Zustand und der nahen als auch fernen Zukunft. Der preisgekrönte Autor beleuchtet Aspekte des Klimawandels, Gründe und Auswirkungen des Artensterbens, aber auch die Folgen von Urbanisierung, Armut und Kulturwandel.
Begleitet werden seine Texte von atemberaubenden Fotografien aus zehn Regionen der Welt, die der Geograf exemplarisch ausgewählt hat – zum Beispiel den Pazifischen Feuerring, die Anden, Eiswüsten der Arktis oder den Dschungel Amazoniens. Dafür hat Martin während eines Zeitraums von fünf Jahren 32 Reisen in alle Klimazonen der Erde unternommen und erstmals im Regenwald, im Hochgebirge, in der Taiga, Tundra und Steppe fotografiert.
In dieser Galerie: 11 Bilder
Ara in Amazonien
Aras warten in den Bäumen auf einen sicheren Moment, um eine nahe Lehmwand anzufliegen. Dort picken sie die feinen Tonpartikel auf und neutralisieren so die Giftstoffe, die sie mit ihrer Nahrung zu sich nehmen. Auf diese Weise schützen sie ihre Verdauungsorgane vor einer Schädigung durch toxische Substanzen.
Eisbär in Spitzbergen, Arktis
Der Eisbär ist nicht nur die größte Bärenart, sondern auch das größte Landraubtier der Erde. Männchen werden bis zu 700 Kilogramm schwer. Eisbären sind Einzelgänger und tolerieren die Anwesenheit von Artgenossen nur, wenn ein ausreichendes Nahrungsangebot herrscht, wie zum Beispiel ein Walkadaver.
Eis auf dem Baikalsee, Sibirien
Die außergewöhnliche Transparenz des Eises auf dem Baikalsee hängt mit dem geringen Schwebstoffgehalt des Wassers zusammen. Die bizarren Formen entstehen, wenn zu Winterbeginn heftiger Wind das noch dünne Eis bewegt, sodass es sich in Ufernähe staut, in Platten zerbricht und manchmal senkrecht aufstellt.
Vulkan Bromo, Indonesien
Im Bromo-Tengger-Semeru-Nationalpark liegt der kegelförmige Vulkan Bromo, der 2.329 Meter hoch ist.
Dünen im Oman, Arabische Halbinsel
Die Entstehung von Dünen und Sandrippeln folgt komplexen physikalischen Gesetzen. Sie ist abhängig von Windrichtung und -geschwindigkeit, Vegetationsbedeckung, Sanddichte sowie Sandzufuhr. Die Farben des Sandes reichen je nach Zusammensetzung und Oxidationsgrad von Beige über Gelb bis hin zu Orange.
Laguna Colorada in den Anden, Bolivien
Die Laguna Colorada in gut 4.300 Meter Meereshöhe ist aufgrund von Algen und Mineralstoffen, allen voran Kupfer, rot gefärbt. Trotz zweistelliger Minustemperaturen sind Andenflamingos auch im Winter dort anzutreffen.
Insel in Polynesien
Die meisten der 62 Inseln der Ha'apai-Gruppe, die zum Königreich Tonga gehören, sind unbewohnt – so auch dieses von Korallenriffen umgebene Eiland vor der Ostküste Foas. Wie die anderen Inseln Tongas ist es dicht mit Kokospalmen bewachsen.
Vulkan Yasur, Vanuatu
Seit mindestens 800 Jahren ist der Vulkan Yasur aktiv und bricht alle paar Minuten aus. Mit 361 Metern Höhe und circa 300 Metern Durchmesser ist der Stratovulkan fast so breit, wie er hoch ist.
Massai in Tansania
Der Chief eines Massai-Dorfes führt die Ziegen bei Sonnenaufgang auf die spärlichen Weiden, wo sie von Kindern gehütet werden. Die Männer kümmern sich um die Rinder, die ihnen je nach Zahl und Zustand sozialen Status verleihen.
Michael Martin ist Fotograf, Vortragsreferent, Abenteurer und Diplomgeograf. Seit 40 Jahren bereist er die Welt und berichtet darüber in Büchern, Vorträgen und Fernsehfilmen. Zunächst war er in allen Wüsten der Erde unterwegs, dann in Arktis und Antarktis und erreichte sowohl den Nordpol als auch den Südpol. 2017 begann er mit den weltweiten Reisen für sein bislang größtes Projekt "Terra".
Er veröffentlichte 30 Bildbände und Bücher, die in neun Sprachen übersetzt wurden, hielt über 2.000 Vorträge und produzierte mehrere TV-Dokumentationen. Seine Werke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit einer Ehrenmedaille der Royal Geographic Society. (red, 20.9.2022)
"Terra" ist ein umfassendes, fundiertes und differenziertes Porträt unserer Erde in Bild und Text. Michael Martin zeigt auf, was wir verlieren, wenn wir unseren Planeten nicht schützen und Klimawandel, Artensterben und der Ausbeutung der Natur kein Ende setzen, und bietet Lösungsansätze für die Herausforderungen unserer Zeit und für den Schutz der Erde.
Michael Martin: "Terra. Gesichter der Erde", ca. 448 Seiten, 77 Euro, Knesebeck-Verlag
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