27.000 Personen haben eine Petition in Unterstützung der Parade unterzeichnet.

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Belgrad – Die Organisatorinnen und Organisatoren der für Samstagnachmittag in der serbischen Hauptstadt Belgrad geplanten Europride-Parade wollen trotz Verbots durch das Innenministerium nicht auf die Veranstaltung verzichten. Die Parade im Stadtzentrum werde wie geplant stattfinden, allerdings auf einer wesentlich kürzeren Route, die symbolisch beim Verfassungsgericht starten wird, sagte Goran Miletić vom Organisationsteam am Freitag.

"Menschenrechte sind keine Verhandlungssache", schreiben die Organisatorinnen und Organisatoren der Belgrade Pride auf Twitter.

Der Regierung wurde am Freitagvormittag auch eine von 27.000 Personen unterzeichnete Petition überreicht, in der die designierte Ministerpräsidentin Ana Brnabić und Präsident Aleksandar Vučić aufgefordert werden, die Parade abhalten zu lassen. Das Innenministerium hatte diese am Dienstag untersagt. Das Verbot gilt auch für die gleichzeitig geplante Demonstration von Gegnerinnen und Gegner der Europride.

Ministerium befürchtet "Gewalt und Zerstörung"

Nach Ansicht des Ministeriums besteht die Gefahr von "Gewalt, Zerstörung von Eigentum und sonstigen Formen der Störung von öffentlicher Ordnung im größeren Ausmaß". Die am Montag in Belgrad gestartete Europride-Woche ist bisher problemlos verlaufen, wobei alle Veranstaltungen in geschlossenen Räumen abgehalten wurden.

Die noch bis Sonntag dauernde Europride, eine paneuropäische Großveranstaltung der LGBTQI-Bewegung, wird seit 1992 jeden Sommer in einem anderen europäischen Land organisiert. (APA, 16.9.2022)