Jurij Rodionov lässt sich etwas sagen.

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Tulln – Österreichs Davis-Cup-Team führt nach dem ersten Tag im Länderkampf in Tulln gegen Pakistan erwartungsgemäß mit 2:0. Nach dem 6:3,6:1-Sieg von Jurij Rodionov über Muhammad Shoaib in nur 63 Minuten steuerte am Freitag in Tulln auch Kitz-Finalist Filip Misolic bei seinem Debüt für Rot-weiß-rot seinen Punkt bei. Misolic gewann gegen den wie Shoaib im ATP-Ranking nicht aufscheinenden Muzammil Murtaza mit 6:1,7:6(4).

Damit braucht der haushohe Favorit Österreich in dem Play-off-Kampf der Weltgruppe I nur noch einen Punkt zum Klassenerhalt: Alexander Erler und Lucas Miedler haben am Samstag (11.00 Uhr/ORF Sport +) den ersten "Matchball" zum Platz in der Qualifikationsrunde Anfang Februar 2023. Die jeweiligen Sieger haben dann einen Platz beim lukrativen Finalturnier 2023. Die Auslosung dafür erfolgt am Dienstagnachmittag in London.

Wie überlegen die Gastgeber in der Gartenstadt waren, davon zeugt auch ein Blick auf die Spieldauer: Gesamt standen die Österreicher in den vier Sätzen nur 2:40 Stunden auf dem Platz.

600 Zuschauer

"Es war schön, wieder vor Zuschauern daheim Davis Cup zu spielen. Das letzte Mal, als wir zu Hause waren, war Innsbruck und da war das Stadion leider leer", erinnerte Rodionov an das bisher letzte Heimspiel, das wegen der Coronapandemie ohne Fans stattfinden musste. Diesmal verfolgten auf der 1.500 Fans fassenden Tribüne in der Gartenstadt rund 600 Zuschauer das erste Match. Darunter übrigens auch Ex-ÖTV-Präsident und Finanzminister Magnus Brunner.

"Ich habe schon ein bisserl das Gefühl vergessen, was es heißt, einen Davis Cup zu Hause zu spielen. Mit dem Fanclub, den Zuschauern, da kam gewisse Nervosität, weil ich meinem Land den Punkt geben wollte", gestand Rodionov. "Am Ende des Tages habe ich es bravourös gemeistert."

Der Vergleich zum Innsbrucker Heimspiel gegen einen dort starken Gegner hinkt freilich. "Heute war es mental etwas komplett anderes. Man weiß, dass jeder von einem erwartet, dass du gewinnst, das ist die schwierige Aufgabe. Das habe ich zum Glück geschafft."

Kein starker Gegner

Der im Einzel-Ranking nicht einmal aufscheinende Shoaib war wie erwartet kein starker Gegner. Der 20-Jährige spielt von beiden Seiten beidhändig, gefährlich wurde er dem Weltranglisten-137. aus Matzen aber nicht. Den doppelten B-Hander sieht man nur noch ganz selten auf der Tour. "Eher, dass man auf beiden Seiten mit der Vorhand spielt", weiß Rodionov. Auch ein Sieg gegen einen Spieler, den er wohl auf der Tour nie wieder sehen wird, hat für Rodionov Bedeutung: "Auf jeden Fall, es ist Davis Cup. Sieg ist Sieg."

Misolic hatte danach gegen Murtaza nicht ganz so leichtes Spiel, wie es das Ergebnis vermuten lässt, denn die pakistanische Nummer eins zeigte schon ein deutlich höheres Spielniveau als Shoaib. Nach einem fast 20 Minuten währenden zweiten Game, das zehn Mal über Einstand bei Aufschlag Murtaza ging, nutzte Misolic Breakball Nummer fünf zum 2:0. Nach knapp 40 Minuten stand es 6:1.

Im zweiten Durchgang wehrte sich Murtaza noch mehr, Misolic konnte eine Breakchance zum 3:2 und zwei zum 6:5 nicht nutzen. Im Tiebreak entschied der Finalist der Generali Open aber dann das Debüt für Österreich mit 7:4 für sich. (APA, 16.9.2022)

Ergebnisse vom Tennis-Davis-Cup zwischen Österreich und Pakistan in Tulln:

Zwischenstand 2:0

Jurij Rodionov – Muhammad Shoaib 6:3,6:1
Filip Misolic – Muzammil Murtaza 6:1,7:6(4)

Samstag (11.00 Uhr/live ORF Sport +):

Alexander Erler/Lucas Miedler – Aisam-ul-Haq Qureshi/Aqeel Khan
Rodionov – Murtaza
Misolic – Shoaib