Frankreich ließ Polen keine Chance.

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Spanien setzte sich gegen Deutschland durch.

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Berlin – Frankreich und Spanien haben am Freitag das Finale der Basketball-Europameisterschaft in Berlin erreicht. Frankreich, der Titelgewinner von 2013 und Olympia-Zweite von Tokio, deklassierte Polen, die Überraschungsmannschaft im Turnier, mit 95:54 (34:18). Anschließend setzten sich die Iberer mit 96:91 (46:51) gegen Deutschland durch. Das Endspiel am Sonntag (20.30) ist eine Neuauflage des EM-Endspiels von 2011, das damals Spanien mit der erfolgreichen Titelverteidigung krönte.

Für Frankreich geht es am Sonntag um den zweiten kontinentalen Titel nach 2013. Spanien kann zum vierten Mal seit 2009 Europameister werden und holt jedenfalls zum siebenten Mal hintereinander seit 2007 EM-Edelmetall. Deutschland kann im Spiel um Platz drei (17.15) erstmals seit 2005 wieder eine Medaille erringen, Polen war zuletzt 1967 als Dritter auf dem Podium.

Dominante Franzosen

Frankreich dominierte das Duell mit der polnischen Auswahl, die einer von Österreichs Gegnern in der zweiten Runde der Vorqualifikation zur Europameisterschaft 2025 ist, ab dem zweiten Viertel ganz klar. Der Außenseiter ließ im Gegensatz zu vorangegangenen Auftritten jegliche Treffsicherheit vermissen. 23 Prozent lautete die Quote zur Halbzeit. Weil sich daran nicht wesentlich etwas änderte (32 Prozent am Ende), feierten "Les Bleus" einen ungefährdeten Sieg. Topstars wie Evan Fournier und Rudy Gobert hatten mit jeweils weniger als 20 Spielminuten einen kurzen Arbeitstag. Guerschon Yabusele (22) bzw. Michal Michalak und A.J. Slaughter (je 9) waren die Topscorer in dem einseitigen Duell.

14.000 Fans in der EuroBasket Arena sorgten beim zweiten Semifinale für gewaltige Stimmung. Klar, dass die Mehrheit im Lager der Deutschen stand. Zum Tollhaus wurde die Halle erstmals, als die Heimischen ein 32:41 im zweiten Abschnitt in nur etwas mehr als zwei Minuten in eine 46:41-Führung verwandelten. Dass ein Neun-Punkte-Vorsprung kein Ruhekissen ist, erfuhren im dritten Viertel auch die Deutschen. Aus einem 55:46 wurde zwischenzeitlich ein 57:61, ehe Dennis Schröder und Kollegen einen neuerlichen 14:0-Run aufs Parkett legten.

Starker Schröder

Bei 77:77 und noch 6:26 Minuten auf der Spieluhr begann die Partie wieder bei null. Und nach diesem "Neustart" übernahmen die von Lorenzo Brown angeführten Spanier die Kontrolle.

Der wiederholt mit "MVP"-Rufen bedachte NBA-Profi Schröder war mit 30 Punkten die klar stärkste offensive Waffe der Deutschen. Er verteilte zudem acht Assists. Aufseiten des Gegners verzeichnete Brown 29 Zähler und sechs Vorlagen. Er sorgte 36 Sekunden vor Schluss mit zwei verwandelten Freiwürfen zum 88:80 auch für die Entscheidung. (APA; 16.9.2022)