Rechtsanwalt Martin Feigl sagte zum "profil", dass die Zahl der Führerscheinabnahmen wegen Suchtgifteinflusses "explodiert" sei, wobei es meistens um Cannabis gehe.

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Wien – Im Verkehrsministerium von Leonore Gewessler (Grüne) werden laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "profil" Überlegungen für einen THC-Grenzwert am Steuer angestellt. Cannabis ist in Österreich als illegale Droge eingestuft. Im Verkehrsressort werde an einem Gesetzesentwurf für einen Grenzwert ähnlich des 0,5-Promille-Limits bei Alkohol gearbeitet.

"Nach dem Beeinträchtigungsprinzip muss unterschieden werden zwischen Konsum, der bereits vor Tagen stattgefunden haben kann, und akuter Fahrtüchtigkeit. Klare Kriterien dafür würden auch eine Vereinfachung der Verfahren bedeuten", zitierte das Magazin aus dem Ministerium. Man prüfe gerade die Verfahren, die dazu in vielen anderen EU-Ländern bereits angewandt werden.

Erhöhung des Grenzwertes in Deutschland

In Deutschland liegt der Grenzwert laut "profil" bei einem Nanogramm THC im Blut, in Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland bei zwei, in Großbritannien, Polen, der Schweiz bei drei, in Tschechien bei vier, in Holland und Portugal bei sechs. In Deutschland habe der Verkehrsgerichtstag jüngst eine Erhöhung empfohlen.

Die Zahl der Führerscheinabnahmen wegen Suchtgifteinflusses sei in zehn Jahren von jährlich 400 auf 6.500 "explodiert", sagte der Rechtsanwalt Martin Feigl dem "profil", meistens gehe es um Cannabis. Aus dem ÖVP-geführten Innenministerium heiße es: "Die legistische Zuständigkeit liegt beim Verkehrsministerium." (APA, 17.9.2022)