Einige der unfreiwilligen Experiments-Teilnehmer waren gar nicht erfreut darüber, sich auf einmal 5 bis 10 Werbe-Kurzclips vor dem Start eines Videos ansehen zu müssen.

Foto: imago images/photothek

Mit Youtube hat sich Google 2006 die schon damals größte Videoplattform der Welt gekauft und seitdem recht erfolgreich ausgebaut. Wenngleich der Vorstoß in den Bereich der Eigenproduktionen weitgehend gefloppt ist, kommt man als "Content Creator" kaum an Youtube vorbei – sei es als Hauptplattform oder als Archiv und Zweitverwertung von Streams.

Wer zusehen will, kann entweder für ein Kombinationsabo in Verbindung mit Musikstreaming über Youtube Music zahlen oder muss mit Werbung Vorlieb nehmen. Die kam ursprünglich in Form kleiner Banner, mittlerweile aber fast ausschließlich über vor- und zwischengeschaltete Videoeinschaltungen, die bei den Nutzern des Gratisangebots ob ihrer über die Jahre gesteigerten Häufigkeit eher unbeliebt sind. Das Missfallen kulminierte bei einigen Usern in den letzten Tagen allerdings in blanker Empörung, weil sie sich plötzlich einem "Werbungs-Marathon" ausgesetzt sahen.

Nutzer grantig

Bis zu zehn fünf- bis zehnsekündige Werbeclips am Stück mussten sich manche Besucher ansehen, ehe das eigentliche Video begann, dokumentiert PC Mag. Im Gegensatz zu Promotionvideos längeren Formats lassen sich diese nicht nach einer kurzen Zeit überspringen.

Dabei handelt es sich auch nicht um Zufall oder eine Fehlfunktion. In einer Stellungnahme gegenüber dem Medium erklärte Youtube, dass man weltweit einen Versuch durchgeführt habe. Zielgruppe waren Nutzer, die längere Clips auf einem smarten Fernseher ansehen wollten.

Youtube: Experiment mit weniger Unterbrechungen

Dabei sei es darum gegangen "eine bessere Zuseher-Erfahrung durch die Reduktion von Werbepausen" zu schaffen. Demnach blieb das gesamte Zeitvolumen für Einschaltungen zu einem Youtube-Video unverändert, jedoch wurden alle oder ein Teil der Clips, die sonst als Unterbrechung während des Videos eingeblendet worden wären, an den Anfang gruppiert. Gemäß eigenen Erhebungen der Plattform schauen Nutzer ein Video nebst Werbung eher vollständig durch, wenn es weniger Unterbrechungen gibt. "Wir haben das kleine Experiment [mittlerweile, Anm.] beendet", hieß es weiter.

Ob und was man in diesem Test gelernt hat, verrät Youtube noch nicht. Dementsprechend bleibt abzuwarten, ob in Zukunft mehr Werbeclips vorgelagert werden und dafür während der Videos weniger Einschaltungspausen erfolgen. (gpi, 17.9.22)