Bereits in der vergangenen Woche warnten die Behörden vor einem Taifun.

Foto: EPA / RITCHIE B. TONGO

Taipeh – Taiwan ist am Sonntag von einem Erdbeben erschüttert worden. Die Erdstöße trafen den dünn besiedelten südöstlichen Teil der Insel, wie die Meteorologie-Behörde Taiwans mitteilte. Das Beben habe eine Stärke von 6,8 gehabt. Mit drei Verletzten, deren Auto laut der Feuerwehr von einer beschädigten Brücke stürzte, schien der Inselstaat im Vergleich zu einem Beben vor sechs Jahren mit über 100 Toten glimpflich davongekommen zu sein.

600 Menschen auf Bergstraße eingeschlossen

Rettungskräfte verschafften sich Zugang zu mehr als 600 Menschen, die aufgrund verschütteter Straßen in einer Bergregion eingeschlossen waren. Auch in der Hauptstadt Taipeh schwankten kurz die Gebäude, mehrere Nachbeben waren zu spüren. Größere Chip-Fabriken in den Städten Tainan und Kaohsiung sind laut den Betreibern nicht betroffen.

US-Überwachungsstationen maßen Erdstöße der Stärke 7,2 und gaben eine Tsunami-Warnung für Taiwan heraus, die sie aber schon bald wieder aufhoben. Auch die japanischen Behörden annullierten nach kurzer Zeit ihre eigene Tsunami-Warnung für Teile der Präfektur Okinawa, die zwischen Taiwan und den weiter entfernten japanischen Hauptinseln liegt. Das Epizentrum des Bebens befand sich laut der Meteorologie-Behörde bei der Stadt Taitung, die im Osten Taiwans an der Pazifikküste liegt. Dort habe es bereits am Samstagabend ein Beben der Stärke 6,4 gegeben, niemand sei verletzt worden.

Züge entgleisten

Am Sonntag entgleisten im Osten des Landes den Behörden zufolge sechs Zugwaggons, rund 20 Passagiere mussten in Sicherheit gebracht werden. Sie blieben unverletzt. Zunächst war von drei Waggons die Rede gewesen. Nahe des Epizentrums in Taitung stürzte ein kleines Lebensmittelgeschäft ein. Vier eingeschlossene Personen wurden inzwischen geborgen.

Aufgrund der Lage Taiwans an der Grenze zwischen zwei Erdplatten kommt es dort immer wieder zu Erdstößen. Bei einem Beben der Stärke 7,3 wurden 1999 über 2.000 Menschen getötet. (APA, 18.9.2022)