Diese Bienen nutzen die große Blüte einer Herbstmargerite für ein Tête-à-Tête. (Belichtungszeit 1/400 Sek., Blende f/5.6, Lichtempfindlichkeit ISO 1000, Brennweite 105 mm Makro, Vollformat)
Im Garten herrscht Partystimmung. Eingeladen haben die Herbstmargeriten, die uns inzwischen buchstäblich über den Kopf gewachsen sind. Gut zwei Meter groß sind die Stauden bereits, die wir vor etlichen Jahren an einem sonnigen Plätzchen gepflanzt haben.
Bienen und Möchtegernbienen
Viele Bienenarten scheinen sich auf den großen Blüten zu verabreden, darunter auch die kleinen Löcherbienen. Auch Insekten, die nur so tun, als ob sie wehrhafte Bienen oder Wespen wären, mischen sich unters Partyvolk – wie zum Beispiel die Gemeine Dolden-Schwebfliege, besser bekannt als Totenkopfschwebfliege. Diesen gruseligen Namen verdankt sie ihrer Musterung auf dem Brustschild, die mit viel Fantasie Ähnlichkeit mit einem Totenkopf hat. Mich erinnert die Zeichnung, umgekehrt betrachtet, eher an Batman.
Auch die Mistbiene ist als dicke Biene verkleidet, aber auch sie hat keinen Stachel – und wie alle Fliegen nur zwei Flügel. Das Nachahmen gefährlicher Insekten nennt man Mimikry, es soll Fressfeinde abschrecken.
Schmetterlinge, Wanzen und Spinnen
Zum Who's who der letzten Margerita-Party des Sommers zählen außerdem Schmetterlinge wie Tagpfauenaugen, Kohlweißlinge und Grünader-Weißlinge, Mitglieder der großen Wanzenfamilie (vor allem Lederwanzen und ihre kleineren Cousinen, die Wiesenwanzen) sowie eine Menge Kleinstinsekten, die ich noch gar nicht identifizieren konnte.
Rummel mit Räubern
Den Rummel auf den Margeriten nützen natürlich auch räuberische Besucher aus. Auf manchen Blüten sitzen gleich zwei Krabbenspinnen. Heuer habe ich eine Art entdeckt, die sich bisher entweder erfolgreich versteckt hat oder neu zugezogen ist, die Dreieck-Krabbenspinne. Oder ich habe sie falsch "angesprochen", wie man in der Jagdsprache zur Identifizierung von Tieren sagt.
Solange die Herbstmargeriten blühen, wird jedenfalls weiter Party gefeiert. Und irgendwie dürstet es mich jetzt nach einer Margarita. Cheers! (Michael Simoner, 21.9.2022)