Diese Bienen nutzen die große Blüte einer Herbstmargerite für ein Tête-à-Tête. (Belichtungszeit 1/400 Sek., Blende f/5.6, Lichtempfindlichkeit ISO 1000, Brennweite 105 mm Makro, Vollformat)

Foto: Michael Simoner

Im Garten herrscht Partystimmung. Eingeladen haben die Herbstmargeriten, die uns inzwischen buchstäblich über den Kopf gewachsen sind. Gut zwei Meter groß sind die Stauden bereits, die wir vor etlichen Jahren an einem sonnigen Plätzchen gepflanzt haben.

Bienen und Möchtegernbienen

Viele Bienenarten scheinen sich auf den großen Blüten zu verabreden, darunter auch die kleinen Löcherbienen. Auch Insekten, die nur so tun, als ob sie wehrhafte Bienen oder Wespen wären, mischen sich unters Partyvolk – wie zum Beispiel die Gemeine Dolden-Schwebfliege, besser bekannt als Totenkopfschwebfliege. Diesen gruseligen Namen verdankt sie ihrer Musterung auf dem Brustschild, die mit viel Fantasie Ähnlichkeit mit einem Totenkopf hat. Mich erinnert die Zeichnung, umgekehrt betrachtet, eher an Batman.

Auch die Mistbiene ist als dicke Biene verkleidet, aber auch sie hat keinen Stachel – und wie alle Fliegen nur zwei Flügel. Das Nachahmen gefährlicher Insekten nennt man Mimikry, es soll Fressfeinde abschrecken.

Schmetterlinge, Wanzen und Spinnen

Zum Who's who der letzten Margerita-Party des Sommers zählen außerdem Schmetterlinge wie Tagpfauenaugen, Kohlweißlinge und Grünader-Weißlinge, Mitglieder der großen Wanzenfamilie (vor allem Lederwanzen und ihre kleineren Cousinen, die Wiesenwanzen) sowie eine Menge Kleinstinsekten, die ich noch gar nicht identifizieren konnte.

Rummel mit Räubern

Den Rummel auf den Margeriten nützen natürlich auch räuberische Besucher aus. Auf manchen Blüten sitzen gleich zwei Krabbenspinnen. Heuer habe ich eine Art entdeckt, die sich bisher entweder erfolgreich versteckt hat oder neu zugezogen ist, die Dreieck-Krabbenspinne. Oder ich habe sie falsch "angesprochen", wie man in der Jagdsprache zur Identifizierung von Tieren sagt.

Solange die Herbstmargeriten blühen, wird jedenfalls weiter Party gefeiert. Und irgendwie dürstet es mich jetzt nach einer Margarita. Cheers! (Michael Simoner, 21.9.2022)

Gut besuchte Margerite: eine Lederwanze geht, eine Biene kommt. (1/500 Sek., f/6.3, ISO 64, 60 mm Makro)
Foto: Michael Simoner
Die Totenkopfschwebfliege sieht nur gefährlich aus, sie ist in Wahrheit eine völlig harmlose Schwebfliege. (1/500 Sek., f/5, ISO 64, 60 mm Makro)
Foto: Michael Simoner
Auch die hübsche Mistbiene ist eine als wehrhaftes Insekt verkleidete Fliege. (1/250 Sek., f/5.6, ISO 64, 105 mm Makro)
Foto: Michael Simoner
Spotlight auf die grün-metallisch schillernde Goldfliege. (1/1250 Sek., f/4, ISO 100, 24 mm am 1/2,3"-Sensor entspricht 134,4 mm umgerechnet aufs Kleinbildformat, plus Makro Vorsatzlinse)
Foto: Michael Simoner
Pollenparty mit einer Gemeinen Wiesenwanze. (1/500 Sek., f/6.3, ISO 400, 60 mm Makro)
Foto: Michael Simoner
Die Dreieck-Krabbenspinne (sofern ich mich bei der Bestimmung nicht irre) ist in unserem Garten neu zugezogen. (1/500 Sek., f/4.5, ISO 100, 35,7 mm am 1/2,3"-Sensor entspricht 200 mm umgerechnet aufs Kleinbildformat, plus Makro Vorsatzlinse)
Foto: Michael Simoner
Auch die Grüne Huschspinne liegt auf der Herbstmargerite – wie man sieht erfolgreich – auf der Lauer. (1/500 Sek., f/6.3, ISO 160, 60 mm Makro)
Foto: Michael Simoner
Der Grünader-Weißling ist farblich auf die Blüte abgestimmt. (1/500 Sek., f/4.5, ISO 64, 60 mm Makro, Crop)
Foto: Michael Simoner
Auch das Tagpfauenauge taucht ins Blütemeer ein. (1/320 Sek., f/5.6, ISO 100, 500 mm APS-C-Sensor entspricht 750 mm umgerechnet aufs Kleinbildformat)
Foto: Michael Simoner
Die kleine Gemeine Löcherbiene kann nicht verheimlichen, dass sie die gelben Röhrenblüten in der Mitte der Herbstmargerite besucht hat. (1/500 Sek., f/5.6, ISO 360, 105 mm Makro, Crop)
Foto: Michael Simoner
Dieser Kleine Halsbock läuft hier außer Konkurrenz mit, denn die Aufnahme stammt aus dem Juni. Es handelt sich also um keine Herbstmargerite. (1/800 Sek., f/10, ISO 360, 105 mm Makro APS-C)
Foto: Michael Simoner