Die japanische Wetterbehörde warnte vor starken Sturmböen, hohem Wellengang sowie Erdrutschen als Folge der heftigen Niederschläge.

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Tokio – Der Taifun Nanmadol hat den Süden Japans mit starken Sturmböen und schweren Regenfällen heimgesucht. Dieser hat Einwohnerinnen und Einwohner, Behörden sowie Unternehmen zu umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen veranlasst. Tausende Bewohner mussten sich vor den Unwettern in Sicherheit bringen.

Zugverbindungen wurden gestrichen, die Minisupermarkt-Kette Seven-Eleven machte vorübergehend 950 Filialen dicht. Der Autobauer Toyota kündigte an, am Montag die Produktion in drei Werken ruhen zu lassen. Der Flugverkehr war am Sonntag beeinträchtigt. Auf der südwestlichen Hauptinsel Kyushu meldete der japanische Fernsehsender NHK vereinzelte Verletzte, Berichte über Todesopfer gab es jedoch nicht.

Die japanische Meteorologie-Behörde (JMA) warnte vor schweren Stürmen und Rekordregenfällen, durch die Flüsse über die Ufer treten und Erdrutsche ausgelöst werden könnten. Bereits am Samstag hatte die JMA zur Evakuierung von Teilen Kyushus aufgerufen. Nanmadol wurde vom Warnzentrum der US-Marine als "Super-Taifun" eingestuft. Erste Ausläufer sorgten dem japanischen TV-Fernsehen NHK zufolge schon für Sachschäden.

Höchste Taifunwarnung

Die JMA rechnete am Sonntag auf Kyushu mit Sturmböen, die Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde erreichen können. Für die auf der südlichen Insel gelegene und besonders stark betroffene Präfektur Kagoshima hatte die Wetterbehörde zuvor die höchste Taifunwarnung ausgegeben. Tausende suchten dort am Sonntag Notunterkünfte auf, so auch in der Nachbarpräfektur Miyazaki. In Zehntausenden von Haushalten auf Kyushu fiel vorübergehend der Strom aus.

Der sich langsam fortbewegende Wirbelsturm dürfte nach dem feiertagsbedingt langen Wochenende Kurs Richtung Nordosten nehmen und auch auf der Hauptinsel Honshu mit der Hauptstadt Tokio für starken Regen sorgen. In Tokio kam es bereits zu ersten starken Regenfällen. Eine U-Bahn-Linie musste wegen Überschwemmungen den Betrieb einstellen.

Auch in Taiwan warnten die Behörden in der vergangenen Woche vor einem Taifun. (APA, red, 18.9.2022)