Das erste Aufsteirern fand vor 20 Jahren statt.

Foto: APA/ERWIN SCHERIAU

Graz – Nach zwei coronabedingt abgespeckten Varianten ist das "Aufsteirern" seit Samstag wieder voll zurück in der Grazer Innenstadt. Während der erste der beiden Veranstaltungstage traditionell zum Aufwärmen genutzt wird, pilgern am zweiten Tag die Massen nach Graz. Diesmal wurden rund 120.000 Besucher am Sonntag gezählt, sagte Veranstalter Markus Lientscher auf APA-Nachfrage.

Seit der ersten Veranstaltung 2002 nehmen alle steirischen volkskulturellen Verbände teil. Die meisten präsentieren sich auf den unzähligen Bühnen, die in der Innenstadt verteilt sind. Andere wiederum zeigen ihr Handwerk und ihre Kultur bei Ständen, an denen sich die Menschen tummeln, kosten und kaufen. Neben den Plätzen, Straßenzügen und Gassen werden auch ausgewählte Innenhöfe der Altstadt bespielt. Das gesamte Veranstaltungsareal ist rund fünf Hektar groß.

Viele Besucher und Besucherinnen zeigten sich in Tracht.
Foto: APA/ERWIN SCHERIAU

Wahlkampfbühne und Weltrekord

Das Aufsteirern ist seit jeher eine beliebte Bühne für Wahlkampf. Diesmal nutzten sie die Präsidentschaftskandidaten Gerald Grosz und Walter Rosenkranz. Beim traditionellen Empfang des Landeshauptmanns, diesmal des neuen Christopher Drexler (ÖVP), gesellten sich am Nachmittag Politik, Wirtschaft und Kultur im Volkskundemuseum zum Stelldichein. Neben Alt-LH Hermann Schützenhöfer waren auch der frühere Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (beide ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) unter den Gästen. Drexler sprach von einem gelungenen Aufsteirern-Comeback nach zwei "entbehrungsreichen Jahren" mit beschränkten Teilnehmerzahlen und Zutrittskontrollen.

Neu war diesmal auch ein Weltrekord: Die Initiative "Let's go Graz" und die steirischen Tanzschulen luden kurz vor Mittag zum "größten Walzer der Welt in Tracht" auf die Passamtswiese im Stadtpark. 453 Paare waren gekommen und tanzten zeitgleich den Walzer. Den ursprünglichen Plan, den Rekord des "größten Walzers der Welt" zu schaffen, musste man aufgrund der geringen Anmeldezahlen verwerfen. Dafür wären mindestens 1.600 Tanzpaare nötig gewesen. (APA, 18.9.2022)