Tensor G2 kommt mit dem Pixel 7. Dieses wird am 6. Oktober offiziell vorgestellt.

Grafik: Google

Das Pixel 6 brachte einen Umbruch in Googles Hardwarestrategie: Erstmals wurde dabei die zentrale Komponente von Google selbst entwickelt, der CPU, Grafikeinheit, Modem und Co. vereinende SoC. Die Idee dahinter: Durch eine gemeinsame Entwicklung können Hard- und Software eng aufeinander abgestimmt werden. Tensor – wie Googles Chip heißt – lieferte entsprechend auch diverse spezifische Optimierungen, allen voran für Googles KI-Bedürfnisse.

Anfang Oktober soll nun das Pixel 7 und damit auch die zweite SoC-Generation von Google folgen – Tensor G2 genannt. Und wie sich zeigt, dürfte dieser sehr viel mit seinem Vorgänger gemein haben – zumindest was die CPU anbelangt.

Eine sehr ähnliche CPU

Android-Entwickler Kuba Wojciechowski hat auf Geekbench ein Ergebnis eines Pixel 7 Pro gefunden, das mit vielen schon zuvor durchgesickerten Details übereinstimmt, insofern echt sein dürfte. Und dabei zeigt sich, dass Google weitgehend die gleichen CPU-Kerne nutzt – wenn auch mit einer etwas höheren Maximalfrequenz.

Die vier Cortex-A55-Kerne für weniger anspruchsvolle Aufgaben bleiben dabei unverändert, während die zwei mittleren Cortex-A76-Cores nun mit bis zu 2,35 GHz (und damit um 100 MHz höher) laufen. Die schnellsten Cortex-X1-Cluster werden um 50 MHz auf 2,85 GHz im Maximaltakt erhöht.

Benchmark

All das ergibt denn auch das zu erwartende Ergebnis: Das Single-Core-Ergebnis liegt bei 1.068 Punkten und damit im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändert. Im Multi-Core-Benchmark werden 3.149 Punkte erzielt, was zumindest ein Zuwachs von rund 10 Prozent ist. Im Vergleich zu Qualcomms schnellstem Chip – dem Snapdragon 8+ Gen 1 – liegt Tensor G2 damit in beiden Tests allerdings rund 20 Prozent zurück.

Zuwachs

Deutliche Upgrades gibt es allerdings bei anderen Komponenten. Die Mali G78 GPU soll durch eine Mali G710 ersetzt werden, was eine 20 Prozent gesteigerte Grafikperformance verspricht. Zudem ist diese auch für Maschinenlernaufgaben um 35 Prozent schneller, zum Teil nutzt etwa Googles Kamera-App die GPU für solche Aufgaben. Apropos Maschinenlernen: Googles selbst entwickelte TPU soll ebenfalls in einer neuen Generation enthalten sein, über die derzeit aber noch nichts bekannt ist.

Für viele Nutzer aber wohl noch wichtiger: Mit dem Exynos 5300 soll ein brandneues Modem von Samsung zum Einsatz kommen, das nicht nur flotter, sondern vor allem stromsparender sein sollte. In Kombination mit dem Wechsel auf einen 4nm-Fertigungsprozess könnte der neue Tensor also deutlich effizienter als sein Vorgänger sein.

Ausblick

Parallel dazu arbeitet Google übrigens mit Samsung bereits an der nächsten Generation von Tensor für das Pixel 8 des kommenden Jahres. Entsprechende Informationen waren bereits vor einigen Wochen zu hören. Auch dafür dürfte man wieder eng mit Samsung zusammenarbeiten, um dann auf einen noch effizienteren 3nm-Prozess zu wechseln. (Andreas Proschofsky, 18.9.2022)