JW Anderson

Manchmal sagt ein T-Shirt mehr als tausend Worte. J. W. Anderson, einer der derzeit erfolgreichsten britischen Designer, verabschiedete sich am Ende seiner Show mit einem schlichten Schriftzug: "Her Majesty The Queen, 1926–2022. Thank you." Der Modedesigner zeigte seine Frühjahrskollektion in einem Spielkasino im Londoner Stadtteil Soho, unter den Models waren Emily Ratajkowski und Ella Emhoff.

Burberry und Raf Simons, die Zugpferde der London Fashion Week, hatten ihre Shows nach dem Tod der Queen abgesagt. Der British Fashion Council entschied, die Modewoche dennoch durchzuziehen. Nur jene Veranstaltungen, die am 19. September, dem Tag der Beerdigung der Queen, stattgefunden hätten, wurden verschoben.

Richard Quinn

Ihm war 2018 von der Queen höchstpersönlich der Elizabeth II Fashion Award, eine Auszeichnung für den Modenachwuchs, in die Hand gedrückt worden: Nun verabschiedete sich der Modedesigner Richard Quinn, der mittlerweile mit seinem Label erfolgreich ist und gerade erst mit dem US-Designer Tommy Hilfiger kooperierte, mit schwarz verhüllten Models von der Monarchin. Der Brite hatte nahezu die Hälfte seiner Kollektion nach dem Tod der Monarchin noch einmal umgeworfen.

Viele Designer verabschiedeten sich mit kleinen Gesten: David W Fletcher begann seine Show mit einer Schweigeminute, der Männermodedesigner Steven Stokey-Daley ließ in der Show seines Labels SS Daley schwarzgekleidete Models mit Kerzen in den Händen auftreten, Designerin Nensi Dojaka drückte den Models kleine Maiglöckchensträuße in die Hände.

Foto: IMAGO/PA Images

Erdem

Und noch ein Schleier: Erdem Moralioglu verbeugte sich, ohne sich zu verbiegen. Der in Montreal als Sohn einer britischen Mutter und eines türkischen Vaters geborene Designer blieb einmal mehr seinen Blumenkleidern treu.

Foto: Ik Aldama / dpa Picture Alliance

Michael Halpern

Queen-Huldigung mit Kopftuch: Der in den USA geborene, in London arbeitende Designer Michael Halpern eröffnete seine Show mit einem bodenlangen blauen Schleppmantel und einem farblich darauf abgestimmten Seidenkopftuch.

Foto: Niklas HALLE'N / AFP

Paul & Joe

Sophie Mechaly, Gründerin und Designerin des Labels Paul & Joe, huldigte in ihrer Kollektion der fantastischen Welt des Lewis Carroll – aber spazierte da nicht Queen Elizabeth mit Kopftuch über den Laufsteg?

Simone Rocha

Bomberjacke trifft Tüllkleider: Simone Rocha hat nicht nur prominente Fans wie Rihanna für sich gewonnen, es wird auch über eine Kooperation mit Jean-Paul Gaultier spekuliert.

Mark Fast

Der kanadische Strickmodedesigner Mark Fast ließ die 1980er aufleben – mit geschnürten Oberteilen, Overalls, Minikleidern, Tellerröcken und neonfarbenen Accessoires.

Molly Goddard

Die gebürtige Londonerin Molly Goddard schickte Tüllkleider in leuchtenden Farben durch die Sporthalle eines Londoner Gymnasiums, an den Füßen vieler Models: Cowboystiefel.

(red, 21.9.2022)

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