Sauerbiere sind in Österreich immer noch eine Rarität, in Belgien sind sie aber fixer Teil der Bierkultur. Auch und gerade jene Sauerbiere, die mit Weichseln verfeinert werden – allen voran die Kriek-Biere, für die einem Blend von spontan vergorenen Lambics Weichseln zur Nachgärung zugesetzt werden.

Die Intensität des Weichselgeschmacks gehört zu Besten, was in diese Richtung weltweit geboten wird.
Foto: Conrad Seidl

Diesen Bierstil hat "Alefried" Alfried Borkenstein in seinem Fermentorium nachzuempfinden versucht. In Zusammenarbeit mit dem belgischen Brauer Raf Toté wurde ein Saisonbier mit verschiedenen holzfassgereiften Sauerbieren aus der Alefried-Produktion und einem zu 100 Prozent mit Brettanomyces-Hefe vergorenen Bier geblendet und dann von Juni 2021 bis August 2022 auf 300 Kilo Marchfelder Weichseln weitervergoren.

Herausgekommen ist ein sattrotes Bier mit rosafarbenem, wenig stabilem Schaum und einem intensiven Duft von Weichseln, Mandeln und Karamell. Der Antrunk ist von milder Säure geprägt, die Intensität des Weichselgeschmacks gehört zum Besten, was in diese Richtung weltweit angeboten wird. Dank der Brett-Hefe ist das Bier zwar vollmundig, es zeigt aber keine Süße, sondern ist staubtrocken. (RONDO, Conrad Seidl, 19.9.2022)