Herwig Zamernik wirkt ganz normal, hat aber als Fuzzman musikalische Superkräfte. Am Dienstag spielt er beim Stadtelefanten im Wiener Sonnwendviertel. Pünktlich um 19 Uhr.

Foto: Lotter Label / Niki Meixner

Natürlich hat er mit Fritz Ostermayer letzte Woche eine Romy für den Soundtrack des Ulrich-Seidl-Films Rimini gewonnen. Er ist Fuzzman, kein Ding für einen singenden Superhelden.

Im bürgerlichen Leben nennt Fuzzman sich Herwig Zamernik und führt eine Scheinexistenz als Kärntner Flüchtling in Wien. Alles Tarnung, als Fuzzman will er die Welt zu verbessern; an seiner Seite weiß er die Singin' Rebels.

Mit denen hat er die Schlagermusik vor dem Hirntod gerettet, indem er ihr einen Geist eingehaucht hat, der nicht nur auf das Sparkonto der Erbtante abzielt. In dieser Mission wird er am Dienstag beim Stadtelefanten auftreten. So heißt ein Haus im Wiener Sonnwendviertel, das mehr ist als ein weiteres Bürogebäude.

Elefant minus Rüssel

Das wie ein Elefant minus Rüssel aussehende Bauwerk will Impulse für die Umgebung setzen, ein Konzert ist da eine Möglichkeit. Es soll das Zusammenspiel von Architektur und öffentlichem Raum aufzeigen. Pünktlich um 19 Uhr gibt Fuzzman ein Gratiskonzert.

Erst im Vorjahr erschien sein Album Endlich Vernunft, was im Zeitalter galoppierender Dummheit quasi schon Punk ist. Ein Mann auf Mission, ein Auftritt, der als legendär in die Geschichte eingehen könnte. (Karl Fluch, 19.9.2022)