Der digitale Euro soll Bargeldzahlungen ablösen.

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Bereits im Jahr 2020 wurde der digitale Euro angekündigt, doch seitdem ist es ruhig geworden um die Alternativwährung zum Bargeld. Nun kommt Bewegung ins Spiel. Für Tests, wie sich der E-Euro im Alltagsgebrauch schlagen könnte, hat die Europäische Zentralbank (EZB) unter anderem den US-Konzern Amazon ins Boot geholt.

Fünf Partner

Insgesamt sind es fünf Unternehmen, die für erste Tests mit dem E-Euro herhalten dürfen. Voraussetzung für diese Tests sind von den einzelnen Unternehmen zur Verfügung gestellte Benutzeroberflächen, die mit der Technik der Digitalwährung etwas anfangen können. Dabei hat jeder der neuen Partner einen Schwerpunkt definiert bekommen. Der von Amazon sind E-Commerce-Bezahlungen, also klassischer Online-Handel. Die weiteren Partner sind die spanischen Caixa-Bank, die französischen Bezahlplattform Worldline, die italienische Bank Nexi und das European Payments Initiative (EPI). Bei der EPI handelt es sich um einen Zusammenschluss aus 31 Banken und Kreditinstituten.

Ausgewählt wurden die Partner aus 54 Firmen. Die aktuelle Testphase ist allerdings nur ein erster Schritt. Weitere sollen dann mit anderen Unternehmen durchgeführt werden. In jeder dieser Testphasen sollen konkrete Transaktionen simuliert werden, wie sie nach Einführung der Digitalwährung millionenfach benötigt werden. Teil des Digitalen Euro werden die Firmen der einzelnen Testphasen laut EZB nicht. Die Kooperationen seien vor allem dazu gedacht, den digitalen Euro bis zu seinem Erscheinen alltagstauglich zu machen.

Untersuchungsphase

Im Oktober 2021 startete die von der EZB ausgerufene zweijährige Untersuchungsphase. Anfang 2023 will man die Tests mit den Partner abgeschlossen haben und die Ergebnisse veröffentlichen. Im ursprünglichen Bericht war die Einführung für 2026 geplant. Ob dieser Zeitplan gehalten werden kann, wird wohl auch von den Tests abhängen.

Die Arbeiten an einem digitalen Euro sind eine Antwort der Euro-Zentralbanken auf den steilen Aufstieg sogenannter Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether. Der große Unterschied: Im Gegensatz dazu stünde ein digitaler Euro unter Aufsicht einer Zentralbank, die die Stabilität der Währung sichert. Auch andere Notenbanken weltweit beschäftigen sich mit digitalem Zentralbankgeld. (red, 19.9.2022)