Vom Börsengang erwartet sich der Mutterkonzern Volkswagen einen Bruttoerlös von 8,7 bis 9,4 Milliarden Euro.

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Stuttgart – Nachdem die Zeichnungsfrist für die Vorzugsaktien der Porsche AG am Dienstag begonnen hat, verzeichnen die Investmentbanken einen Run auf die Aktien. Schon kurz nach dem Start der Zeichnungsfrist meldete eine der begleitenden Banken, die Bücher seien "über die ganze Preisspanne vielfach überzeichnet". Die Papiere der Volkswagen-Tochter werden in einer Spanne zwischen 76,50 und 82,50 Euro pro Stück angeboten.

Auch Privatanleger in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Spanien sollen einen Teil davon erwerben können. Anleger müssen dafür laut Porsche die Anzahl der Aktien angeben, die sie zeichnen wollen, und den Preis pro Aktie nennen, den sie maximal zahlen wollen. Nach Ende der Zeichnungsfrist werde dann der Preis festgelegt und die Papiere abhängig von Zahlungsbereitschaft und Nachfrage zugeteilt.

Zeichnungsfrist endet am 28.September

Die meisten Vorzugsanteile dürften nicht an kleine, sondern an institutionelle Großanleger gehen. Für 40 Prozent des Emissionsvolumens hatte sich Volkswagen bereits im Voraus feste Zusagen von Ankerinvestoren geholt. So will sich Katar laut VW mit knapp fünf Prozent eindecken. Das Golf-Emirat ist schon drittwichtigster Aktionär des Gesamtkonzerns. Ein weiterer Ankerinvestor des Börsengangs ist der norwegische Staatsfond, in dem die norwegische Zentralbank die Einnahmen aus den Öl- und Gasvorkommen verwaltet und für künftige Generationen mehren will. Daneben steigen die US-Fondsgesellschaft T. Rowe Price und die staatliche Investmentgesellschaft ADQ aus Abu Dhabi bei den Stuttgartern ein.

Die Zeichnungsfrist soll am 28. September enden, einen Tag vor dem anvisierten Börsengang. Ab dann wird Porsche aller Voraussicht nach einen Teil seiner Vorzugsaktien frei am Finanzmarkt handeln lassen. Insgesamt werden knapp 114 Millionen Aktien ausgegeben. Darin enthalten sind fast 15 Millionen Papiere für eine mögliche Mehrzuteilung, wie der Mutterkonzern VW mitteilte. Erwartet wird ein Bruttoerlös für Volkswagen von 8,7 bis 9,4 Milliarden Euro. Damit wäre der Stuttgarter Sportwagenbauer der größte Börsengang in Deutschland seit 25 Jahren. Die VW AG plant aus den Einnahmen weitere Milliarden-Investitionen in Elektromobilität und Digitales. (red, APA, 20.9.2022)