Auf diesem Foto vom Januar 2020 sind Migranten an Bord eines Patrouillenboots der zypriotischen Seepolizei zu sehen.

Foto: AP/Petros Karadjias

Nikosia – Die zypriotische Küstenwache hat am Dienstag 137 Migranten an Bord eines Bootes östlich der Insel aufgegriffen. Die Menschen seien aus dem Libanon gestartet und sollen bald wieder zurückgeschickt werden, berichtete der Sender Rik unter Berufung auf die Küstenwache. Zwischen dem Libanon und Zypern gibt es ein Rückführungsabkommen.

Laut Küstenwache hatten die Behörden bereits am Montag bei einer umfangreichen Aktion zusammen mit einem Frachter rund 300 Migranten gut 110 Seemeilen südöstlich der Mittelmeerinsel gerettet.

Maschinenschäden oder andere Havarien

Die Menschen hätten ein Notsignal gesendet. Alle Menschen wurden demnach mit Hubschraubern und Booten der Küstenwache zum Frachter gebracht und aufgenommen. Sie sollen auch aus dem Libanon gestartet sein. Welcher Nationalität sie angehörten, blieb zunächst unklar, ebenso, wohin die geretteten Menschen gebracht werden sollten.

Schlepperbanden versuchen zunehmend, Migranten aus Staaten im Osten des Mittelmeers – wie dem Libanon oder Syrien – nach Süditalien zu bringen. Die Route ist lang und gefährlich, sie führt südlich von Zypern an Kreta und Südgriechenland vorbei. Auf den langen Fahrten kommt es immer wieder zu Maschinenschäden oder anderen Havarien der meist veralteten Boote. Pro Fahrt verlangen die Schleuser nach Angaben von Migranten pro Kopf zwischen 3.000 und 5.000 Euro.

Zypern verzeichnete laut EU-Statistik in den vergangenen Jahren gemessen an der Bevölkerungsgröße bei weitem die meisten Asylanträge pro Jahr. Die Regierung hat deshalb wiederholt um Hilfe der EU gebeten. (APA, 20.9.2022)