Claudia Reiterer bei der "Im Zentrum"-Diskussion mit den Hofburg-Kandidaten am 11. September.

Foto: ORF/Roman Zach-Kiesling

Wien – Der ORF-Redaktionsrat wehrt sich gegen Berichte der Fellner-Medien, die dem ORF Absprachen zwischen der Moderatorin Claudia Reiterer und dem ORF-Stiftungsratsvorsitzenden (und Ex-Partner von Reiterer) Lothar Lockl zugunsten von Alexander Van der Bellen unterstellen würden.

"Österreich" berichtete in seiner Ausgabe am Samstag in einem Artikel mit dem Titel "ORF steht unter VdB-Verdacht" über "Gerüchte", die besagen würden, dass es "vor der umstrittenen 'Im Zentrum'-Sendung sogar eine Vorbesprechung zwischen Lockl und der Moderatorin Claudia Reiterer gegeben hat". Reiterer moderierte am 11. September die "Im Zentrum spezial"-Diskussion mit den Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl, Alexander Van der Bellen nahm daran nicht teil.

"Diese Vorwürfe sind falsch, ehrenrührig und ein Angriff auf die journalistische Unabhängigkeit der Redaktion und der Moderatorin", erklärte der ORF-Redaktionsrat in einer Aussendung.

Auch Hofburg-Kandidat Tassilo Wallentin wünschte sich in der "ZiB 2" am Montag "viel mehr Compliance" und sprach bei Armin Wolf die ehemalige Beziehung zwischen Reiterer und Lockl sowie Lockls früheren Job als Wahlkampfmanager Van der Bellens an. Wolf wiederum machte Wallentin darauf aufmerksam, dass Lockl und Reiterer seit langem getrennt seien und "Herr Lockl keinen Einfluss auf die Berichterstattung hat".

"Ohne Einflussnahme von außen"

Der Redaktionsrat erklärt dazu: "Selbstverständlich hat es keinerlei Absprachen gegeben. Über Sendungsinhalte entscheidet ausschließlich die Redaktion in mehreren Redaktionskonferenzen – ohne Einflussnahme von außen. Gegen jeden Versuch, sich in die redaktionelle Unabhängigkeit einzumischen – egal von wem –, würden wir uns lautstark wehren." (red, 20.9.2022)