Nvidia-CEO Jen-Hsun Huang präsentiert die RTX 4090.

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Nvidia hat am 20. September 2022 im Rahmen der Nvidia GPU Technology Conference (GTC) die GPUs der GeForce-RTX-40-Serie vorgestellt. Das Flaggschiff, oder der "Heavyweight Champ", wie Nvidias CEO Jen-Hsun Huang sie nennt, soll um das Vierfache schneller sein als der Vorgänger mit Ampere-Architektur. Herzstück der neuen nach Ada Lovelace benannten GPU-Generation ist Deep Learning Super Sampling (DLSS) 3.

Damit soll es möglich sein, dass die KI-gestützte Technologie ganze Frames für schnelleres Gaming generiert. Bislang war es nur möglich, Pixel von der KI generieren zu lassen, nun sollen volle Bilder damit erstellt werden können.

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Damit sollen Leistungsbeschränkungen der CPU in Spielen überwunden werden, da der Grafikprozessor die Arbeit übernimmt und Frames unabhängig generiert. 35 Games werden DLSS 3 unterstützen, darunter Cyberpunk 2077. Alle Portal-Fans dürfen sich jetzt freuen: Das beliebte Puzzle-Game wird als Portal with RTX mit deutlich verbesserter Grafik neu aufgelegt und wird für Besitzer des Originals gratis sein.

In Spielen mit vollständigem Raytracing ist die RTX 4090 mit DLSS 3 bis zu viermal schneller im Vergleich zur RTX 3090 Ti der letzten Generation mit DLSS 2. Sie ist auch in heutigen Spielen bis zu zweimal schneller, während sie die gleiche Leistungsaufnahme von 450 Watt beibehält. Sie verfügt über 76 Milliarden Transistoren, 16.384 CUDA -Kerne und 24 GB GDDR6X und soll laut Nvidia konstant über 100 Bilder pro Sekunde bei Spielen mit 4K-Auflösung liefern. Die RTX 4090 ist ab Mittwoch, 12. Oktober, ab 1.599 US-Dollar erhältlich.

RTX 4080: Es bleibt verwirrend

Das Unternehmen kündigte auch die RTX 4080 an, die in zwei Konfigurationen auf den Markt kommt. Die RTX 4080 16 GB verfügt über 9.728 CUDA-Kerne und 16 GB GDDR6X und ist mit DLSS 3 in heutigen Spielen doppelt so schnell wie die GeForce RTX 3080 Ti und bei geringerer Leistungsaufnahme stärker als die GeForce RTX 3090 Ti. Die RTX 4080 12 GB verfügt über 7.680 CUDA-Kerne und 12 GB GDDR6X-Speicher und ist mit DLSS 3 schneller als die RTX 3090 Ti, die Flaggschiff-GPU der vorherigen Generation. Warum die technisch und preislich recht unterschiedlichen Karten mit dem gleichen Namen auf den Markt kommen und nicht in zwei Modellkategorien aufgeteilt wurden, bleibt auch nach der GTC Nvidias Geheimnis. Beide RTX-4080-Konfigurationen werden im November zu Preisen ab 1.199 beziehungsweise 899 Dollar erhältlich sein.

Mit den neuen Karten soll auch Raytracing endlich im Massenmarkt ankommen. Nvidia verspricht in der dritten Generation jedenfalls ein sattes Leistungsplus. Eine Opacity Micromap Engine beschleunigt das Raytracing von Alpha-Test-Geometrien um den Faktor zwei, und eine Micro-Mesh-Engine generiert spontan Mikronetze, um zusätzliche Geometrie zu generieren. Damit soll Raytracing insgesamt um das Zweifache schneller werden.

"Das Zeitalter von RTX-Raytracing und neuralem Rendering ist in vollem Gange, und unsere neue Ada-Lovelace-Architektur bringt es auf die nächste Stufe", sagte Jensen Huang, Gründer und CEO von Nvidia, bei der "GeForce Beyond: Special Broadcast" bei GTC.

"Ada bietet einen Quantensprung für Gamer und ebnet den Weg für Entwickler vollständig simulierter Welten. Mit der bis zu vierfachen Leistung der vorherigen Generation setzt Ada einen neuen Standard für die Branche", sagte er.

Nvidias Industrie-Metaverse

Nvidia kündigte auch den Ausbau des eigenen Industrie-Metaverse namens Omniverse Cloud an. Damit soll es Künstlern, Entwicklern und Firmenteams möglich sein, Metaverse-Anwendungen von überall auf der Welt zu entwickeln. Er sei überzeugt, dass jedes Ding in der realen Welt bald einen Gegenspieler in der virtuellen Welt haben wird, sagte Huang während der Präsentation. E-Autobauer Rimac, Siemens und die Deutsche Bahn würden das System bereits nutzen, um virtuelle Welten zu simulieren.

Praktisch soll das System beispielsweise dazu dienen, den optimalen Standort von Mobilfunkmasten auf einer 3D-Simulation der echten Welt zu ermitteln. Der US-Möbelriese Lowes nutzt Omniverse zur Einrichtung seiner Einrichtungshäuser. "Mit Omniverse in der Cloud können wir Teams weltweit verbinden, um virtuelle Welten und digitale Zwillinge zu entwerfen, zu bauen und zu betreiben", sagt Huang. (pez, 20.9.2022)