Der Kläger Byron Allen.

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McDonald's soll ein "rassistisches Vertragsverfahren" in der Werbestrategie verfolgen.

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Ein US-Bundesrichter hat eine Milliarden-Klage gegen die Fastfood-Kette McDonald's wegen diskriminierender Werbepraktiken zugelassen. Der afroamerikanische Medienunternehmer Byron Allen wirft McDonald's ein "rassistisches Vertragsverfahren" bei der Schaltung von Anzeigen vor. McDonald's-Anwältin Loretta Lynch erklärte hingegen am Dienstag, bei Allens Beschwerde gehe es "um Einkommen, nicht Hautfarbe".

Allen, dem die Entertainment Studios Networks sowie die Weather Group gehören, verlangt zehn Milliarden Dollar Schadensersatz. In einer bereits im Mai 2021 eingereichten Klage wirft er McDonald's vor, "ein zweistufiges, auf Hautfarbe basierendes System" etabliert zu haben, das ihn vom normalen Anzeigenmarkt ausschließe.

Kleinerer Etat für "afroamerikanische Medien"

Im Dezember hatte ein Richter die Klage mit der Begründung abgewiesen, die Anschuldigungen seien nicht ausreichend belegt. Nach einigem rechtlichen Hin und Her lehnte derselbe Richter am Freitag jedoch eine Forderung der Fastfood-Kette ab, die Klage abzuweisen und ließ sie damit zu.

Allen gibt an, sein Unternehmen hätte unter einem weißen Besitzer "dutzende Millionen Dollar an jährlichen Werbeeinnahmen von McDonald’s erhalten". Er warf McDonald’s zudem vor, Verträge mit einer separaten Werbeagentur für "afroamerikanische Medien" abzuschließen, die einen deutlich kleineren Etat als für den restlichen Markt vorsähen.

Die ehemalige US-Justizministerin Lynch, die als Partnerin einer Anwaltsfirma McDonald’s vertritt, argumentiert, dass die Vorwürfe des Klägers sowohl die "legitimen betrieblichen Gründe" für geringere Investitionen in Allens Sender ignoriere als auch "die lange bestehenden Geschäftsbeziehungen" zu Unternehmen mit Besitzern unterschiedlichster Herkunft. (APA, red, 21.9.2022)