Astrid Gnosis bringt den Vorschlaghammer mit.

Foto: Unsafe + Sounds

Wenn es nicht gerade darum geht, die jeweils aktuelle musikalische Garde ohne Avant- und Retro-, aber mit viel jugendlichem Ungestüm für Festivals mit Schwerpunkt Strafjazz oder gepölzten Altbauten zu buchen, sieht es in Österreich eher öd aus. Abgesehen von Heart of Noise in Innsbruck und dem Kremser Donaufestival im streng nach den Vorgaben der britischen Musikzeitschrift Wire buchenden Gagenkaiserformat fällt wenig aus der Reihe der ewig gleichen Platzhirschen.

Das Wiener Festival Unsafe + Sounds macht sich seit Jahren um eines verdient: Vor allem auch in der wild wuchernden heimischen Freisinnigenszene wird nach Nachwuchskräften gesucht. Diese verlegen dann am besten gleich den Arbeitsschwerpunkt ins Ausland, weil heimische Veranstalter beispielsweise bei Wien eh immer nur bis Nino kommen.

Astrid Gnosis

Neues rührt immer von dem Krach her, den nur alte Leute als solchen empfinden: Heuer findet das der forschen elektronischen Musik und dem Hörsturz-Techno verpflichtete Festival ab Freitag, 23. 9., und das Wochenende darauf schon ab Mittwoch nachts im Werk am Donaukanal und zuvor in der Zacherlfabrik in Döbling statt. Neben den Stammgästen Electric Indigo, Abu Gabi oder Kutin sorgen auch diverse noch nicht so bekannte Spezialistinnen für heftige Unterhaltung.

Blackhouse Records Tube

Zu empfehlen wären etwa Astrid Gnosis aus London oder der Pariser UFO95 mit zerschossenem Marschierpulver-Techno, "Wir schlagen sie einfach zusammen" von Prison Religion aus USA oder der heimische Hyperpop-Act Anthea. (schach, 21.9.2022)