Das traditionell tiefschwarze Land steht vor einem politischen Umbruch. Bereits in den vergangenen Monaten zeichnete sich dieser ab – laut Prognosen soll die ÖVP herbe Verluste einfahren, die Oppositionsparteien loten bereits Dreier-, Vierer- oder vollständig flexible Regierungskonstellationen aus. Szenarien, die im heiligen Land jedenfalls ihre Premiere feiern würden.

Wen würden Sie gern in einer künftigen Koalition sehen?
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Kaum Überraschungen bei Elefantenrunde

In der ORF-Diskussionsrunde der fünf Spitzenkandidaten und einer Spitzenkandidatin wurde jedenfalls intensiv über die Vorhaben und Wünsche für das Bundesland debattiert. Im Vordergrund standen dabei Themen wie die Teuerung und die Energiewende, aber auch über den belastenden Transitverkehr wurde gesprochen. Während hier parteiübergreifend Einigkeit zu herrschen scheint, scheiden sich die Geister beim Tiroler Landesenergieversorger Tiwag; ebenso scheint es durchaus unterschiedliche Auffassungen davon zu geben, wer mit wem künftig zusammenarbeiten könnte.

Koalition – aber wie?

So will die SPÖ nur in eine Zweierkoalition mit den Schwarzen, außer die ÖVP werde klar abgewählt, so Georg Dornauer (SPÖ). Eine Zusammenarbeit mit der FPÖ haben mittlerweile alle Parteien ausgeschlossen. FPÖ-Chef Markus Abwerzger zeigte sich in der Diskussion optimistisch, vor allem in Hinblick auf die Wahlvorhersagen, die der Partei Zugewinne prognostizieren. Für Dominik Oberhofer, Chef der Neos, wird die Abschaffung der Tourismusabgabe zur Koalitionsbedingung. Offen für Neues, also für eine Dreier- oder Viererkoalition, zeigte sich der Spitzenkandidat der Grünen, Gebi Mair. Andrea Haselwanter-Schneider (Liste Fritz) erklärte, sie wolle vor allem eine Regierung, die Veränderungen vorantreibe. Und trotz ernüchternder Prognosen für die ÖVP zeigte sich deren Chef Anton Mattle zuversichtlich. Er sieht gute Chancen für ein Ergebnis über 30 Prozent der Stimmen. Entscheiden wird sich die Frage nach möglichen Koalitionsoptionen ohnehin erst nach der Wahl – SPÖ und FPÖ erwarten sich von den Landtagswahlen jedenfalls nichts weniger als eine "politische Zäsur" und ein "politisches Erdbeben".

Welche Erwartungen haben Sie an die Tiroler-Landtagswahl?

Welche Parteien würden Sie gern in einer Koalition sehen? Welche hingegen nicht? Was wünschen Sie sich seitens der Politik für die Zukunft Tirols? Tauschen Sie sich im Forum aus! (Magdalena Waldl, 23.9.2022)