Die OMV Petrom schätzt das Potenzial des Neptum-Projekts auf 50 Milliarden Kubikmeter Gas.

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Bukarest – Rumänien drängt für ein lange erwartetes milliardenschweres Gasförderprojekt im Schwarzen Meer noch vor Jahresende auf eine endgültige Investitionsentscheidung. Das sagte der rumänische Energieminister Virgil Popescu am Mittwoch am Rande eines Energieseminars. Das wäre früher, als von den Entwicklern OMV Petrom und Romgaz in Aussicht gestellt wurde.

"Ich glaube, dass das Offshore-Gesetz hinreichend klar ist", sagte der Minister. "Ich habe Ihnen gesagt, dass ich möchte, dass die Entscheidung so schnell wie möglich getroffen wird, bis ... Ende des Jahres".

Steuersenkung und Exportbeschränkungen aufgehoben

Die mehrheitlich zum Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV gehörende OMV Petrom will bis Mitte 2023 eine Entscheidung über die Gasförderung im Schwarzen Meer treffen. Auch OMV-Chef Alfred Stern bekräftigte kürzlich diesen Zeitplan. "Zu einer Entscheidung können wir nicht vor nächstem Jahr kommen und wir peilen zur Zeit Mitte nächsten Jahres an", sagte er erst vor wenigen Tagen.

Derzeit gehe es darum, die Wirtschaftlichkeit zu klären und wie viel die Produktion tatsächlich kosten werde. Das erste Gas könnte vier Jahre später fließen. Früheren Angaben zufolge will OMV bis zu zwei Milliarden Euro in das Projekt, an dem der Konzern 50 Prozent hält und Betriebsführer ist, investieren. Die andere Hälfte gehört dem staatlichen rumänischen Gasproduzenten Romgaz, der den Anteil für über eine Milliarde Dollar vom US-Ölriesen ExxonMobil übernommen hat.

Nach einem jahrelangen Stillstand hat Rumänien im Sommer ein lang erwartetes neues Offshore-Gesetz beschlossen, das als wichtige Hürde für das sogenannte Neptun-Gasprojekt galt. Es wurden die Steuern gesenkt und die Exportbeschränkungen aufgehoben. Das Potenzial schätzt die OMV Petrom auf 50 Milliarden Kubikmeter Gas. Die Plateauproduktion wird für das Unternehmen mit 70.000 Barrel pro Tag erwartet. (APA, red, 21.9.2022)